Post-Aufsichtsratspräsident und ÖIAG-Boss Peter Michaelis favorisiert offenbar Georg Pölzl als neuen Post-Generaldirektor.
Am 9. Mai endet die Bewerbungsfrist für den Vorstandsvorsitz der Post AG. Der frühere Post-Boss Anton Wais ist Anfang März überraschend aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden, seither leitet Finanzvorstand Rudolf Jettmar interimistisch das Unternehmen.
Wie jetzt aus Aufsichtsratskreisen zu hören ist, will Peter Michaelis – Chef der Staatsholding ÖIAG (sie hält knapp 53 Prozent der Post-Aktien) und gleichzeitig Präsident des Post-Aufsichtsrats – einen Überraschungscoup landen: Sein Favorit soll Georg Pölzl sein, derzeit Chef der deutschen T-Mobile.
Deutschland-Connection
Pölzl kam von der österreichischen
T-Mobile und leitet nun ein Milliardenunternehmen. Verbindungsmann zum
Österreicher Pölzl ist dem Vernehmen nach Wulf von Schimmelmann, Ex-Chef der
deutschen Postbank.
Schimmelmann sitzt im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom, dem Mutterkonzern von T-Mobile. In Wien ist er Präsident des Bawag-Aufsichtsrats.
Fraglich ist allerdings, ob Pölzl zurück nach Österreich will. Zumal es vermutlich harten Widerstand der Gewerkschaft gibt, da mit Pölzl wohl auch die rasche, weitere Privatisierung der Post beherrschendes Thema wäre.
Sollte die Pölzl-Variante nicht klappen, favorisiert Michaelis den Deutschen Carl-Gerold Mende, der im Vorjahr in den Vorstand der Post eingezogen ist. Mende hat erst vor Kurzem vom Konkurrenten Hermes einen Auftrag an Land gezogen und damit im umkämpften Paketgeschäft einen Erfolg erzielt.
Gute Chancen auf den Chefsessel werden auch Post-Vorstand Herbert Götz eingeräumt. Möglich wäre zudem, dass Jettmar weitere drei Jahre an der Spitze des Unternehmens bleibt, heißt es hinter den Kulissen.
Kern winkt ab
Der bis zuletzt als Favorit für die Position des
Post-Chefs gehandelte Verbund-Vorstand Christian Kern hat hingegen
abgewunken, ist aus seinem Umfeld zu hören. Damit sinkt auch die
Wahrscheinlichkeit, dass ein von der SPÖ favorisierter Manager neuer
Post-Boss wird