Boom im Sporthandel
Täglich werden 1.500 Fahrräder verkauft
18.04.2009
Das schöne Wetter beschert den österreichischen Sporthändlern kräftige Umsatzzuwächse.
Im Sporthandel herrscht Schönwetterstimmung, im wahrsten Sinne des Wortes: Angesichts des sonnigen Aprils explodieren die Umsatzzahlen für Outdoor-Sportartikel – vor allem der Fahrrad-Verkauf boomt wie nie zuvor. Gut 1.500 Stück gehen derzeit täglich über die Ladentische.
Zweistelliges Plus
„Es läuft ganz hervorragend“, bestätigt
Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt gegenüber ÖSTERREICH. „Auf die
Saison gerechnet verzeichnen wir bis heute ein dickes Plus.“ Schon im
Wintergeschäft gab es bei Hervis dank der guten Schneelage rund 10 Prozent
Zuwachs, jetzt gehe es ähnlich weiter, so Eichblatt.
Geschenk Nummer 1
Auch beim Marktführer Intersport klingeln die
Kassen kräftig. „Wir sind deutlich im Plus“, sagt Sprecher Christian Mann.
„Das schöne Wetter in Kombination mit dem Ostergeschäft brachte ein
Umsatzwachstum von 10 bis 20 Prozent.“ Fahrräder waren heuer Nummer 1 bei
den Ostergeschenken der Österreicher.
Sport statt Urlaub
Die Branche sei natürlich extrem
wetterabhängig, sagen die Fachhändler. Hinzu komme, dass viele mehr auf
Gesundheit durch Sport achten und dafür auch Geld ausgeben. „Beim Urlaub ist
vielleicht heuer Sparen angesagt, dafür leistet man sich ein gutes Rad für
Erholung zu Hause“, meint Mann.
Trend zum Elektrobike
Neben City- und Mountainbikes sowie
Rennrädern setzen die Händler heuer erstmals auf Elektrobikes. Das sind
Fahrräder mit kleinem Elektromotor, der sich einschaltet, wenn in die Pedale
getreten wird. Das Strampeln wird dadurch weniger anstrengend, man hat quasi
permanent Rückenwind. „Ideal auch, um in die Arbeit zu fahren, da kommt man
unverschwitzt an“, sagt Eichblatt. In Holland und Deutschland habe sich
dieser neue Trend schon ziemlich durchgesetzt, in Österreich fange es gerade
an.
Rund 1.000 Euro
Schon in der ersten Saison will Hervis „deutlich
über 1.000 Stück“ von den Elektrobikes verkaufen. Auch Intersport rechnet
mit guten Verkaufszahlen. Einstiegsmodelle gebe es um 800 bis 1.000 Euro.
„Wir haben mit Genesis die meistverkaufte Marke“, sagt Intersport-Sprecher
Mann. Die Bikes schauen aus wie normale Fahrräder, haben am Gepäckträger
einen kleinen Akku. „Reichweite rund 50 Kilometer“, sagt Eichblatt.
Bikes staatlich gefördert
Umweltminister Niki Berlakovich
kündigte kürzlich eine Förderinitiative für Elektrobikes für Betriebe,
Gemeinden und Vereine an, mit einer Pauschale von 200 bis 400 Euro pro Bike.
18.000 Fahrrad-Jobs
Der Rad-Boom ist auch Wirtschaftsfaktor.
Durch den Fahrradverkauf wird direkt und indirekt eine jährliche
Wertschöpfung von 882 Mio. Euro generiert. Rund 18.000 Personen fanden im
Vorjahr in Österreich im Umfeld des Radfahrens einen Job. Und durchs
Radfahren im Alltag vermieden die Österreicher 342.000 Tonnen CO2, so der
Verkehrsclub Österreich.