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Tausende Lkws wollen Wiener Knoten belagern

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Am 7. Juli soll es auch in Österreich soweit sein: Frächter wollen Wiener Knotenpunkte blockieren. Der Grund: Proteste gegen den Spritpreis.

Nach den internationalen Lkw-Streiks gegen die stark gestiegenen Spritpreise kündigen jetzt auch die österreichischen Frächter scharfe Proteste an. In der Sondersitzung hat der Fachverbands-Ausschuss in der Wirtschaftskammer am Dienstag Details beschlossen. 500 bis 1.000 Lkw sollen demnach voraussichtlich am 7. Juli die Verkehrsschlagadern rund um Wien belagern bzw. vor dem Parlament, dem Bundeskanzleramt und dem Finanzministerium vorfahren. Die Lkw-Proteste in Portugal, Spanien und Frankreich beginnen unterdessen schon jetzt, sich auch auf die heimische Versorgung auszuwirken.

Mineralölsteuer und Lkw-Maut als Aufreger
Die österreichischen Frächter fordern von der Politik eine Rücknahme der jüngsten Anhebung von Mineralölsteuer und Lkw-Maut und eine Aufhebung der Kraftfahrzeugs-Steuer. Effektive Blockaden werde es keine geben, versicherte Fachverbands-Obmann Nikolaus Glisic am Mittwoch. Auch von einem "Streik" wollte der Frächter-Vertreter nicht sprechen, gleichzeitig schloss er aber eine vorübergehende "Angebotsverknappung" nicht aus: "Auf freiwilliger Basis werden einige Lkw, Fahrer und Transportunternehmen 'Urlaub' machen.".

Transportkosten bis zu 20 Prozent höher
Die Kostenentwicklung für den Transportsektor sei katastrophal. Die Transportkosten seien in etwas mehr als einem Jahr um 17 bis 20 Prozent gestiegen. "Was auch der Autofahrer spürt, spüren wir in einem vielfachen Ausmaß", erklärte Glisic. Treibstoff mache mittlerweile ein Drittel der Gesamtkosten aus. Nur 7 bis 15 Prozent habe man in Form von Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben können. Mehr als 700 Insolvenzen im Transportsektor 2007 seien bereits ein deutliches Signal gewesen. Heuer werden es laut Glisisc noch mehr sein. "Es sind alle in Aufruhr. Da kommt noch mehr", so der Fachverbands-Obmann.

Keine Eskalation erhofft
Die Eskalation der Proteste wie in und Spanien soll es nach dem Willen des Fachverbands aber nicht geben. Die Proteste dort seien völlig unorganisiert. "So ein Chaos lehnen wir ab. Unsere Proteste werden nur symbolisch sein", versprach der Frächter-Obmann. Allerdings könne er negative Auswirkungen ausländischer Proteste auf den heimischen Gütertransport nicht ausschließen: "Wenn die italienischen Frächter wie angekündigt am 30. Juni die Grenzen dicht machen, dann werden wir auch stehen - zwar nicht quer aber im Stau."

Keine Behinderungen während der EM
Außerdem würden wegen der eskalierenden Proteste die meisten Frächter Fahrten von und in die bestreikten Regionen einstellen. "Wir sind dabei, unsere Fahrer aus Portugal und Spanien nach Hause zu holen. Wir können unsere Fahrzeuge und Ladungen nicht riskieren. Als nächstes werden wir wohl die Transporte nach Italien stoppen. Und Frankreich wird dann wahrscheinlich das nächste Land sein", so Glisic. Während der Fußball-Europameisterschaft hofft er aber immer noch, dass es in Österreich zu keinen Behinderungen kommen wird.

Proteste in Spanien verstärkt
Nach dem Tod von zwei Streikposten am Montag haben sich die Proteste von Lastwagenfahrern in Spanien und Portugal gegen die hohen Mineralölpreise am Mittwoch unterdessen verstärkt. In Spanien, wo es mittlerweile zu schweren Versorgungsengpässen und Hamsterkäufen kommt, verließen die Spediteursverbände die Verhandlungsrunde mit der Regierung. Auch in Portugal beschlossen die am Streik beteiligten Spediteursverbände, den Ausstand fortzusetzen. Auch aus Südfrankreich, Irland und Schottland wurden zuletzt Proteste gegen die hohen Energiepreise gemeldet.

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