Personalkürzungen
Telekom-Belegschaft droht mit Streik im Dezember
18.11.2008
Ein Streik in der Vorweihnachtszeit würde das Unternehmen besonders hart treffen, der Streik richtet sich gegen die geplanten Personalkürzungen.
Nach der Postgewerkschaft droht nun auch der Telekom-Betriebsrat mit einem Streik gegen die geplanten Personalkürzungen. Wie berichtet sollen 2.500 Telekom-Festnetzmitarbeiter in den nächsten drei Jahren gehen, 1.250 davon schon nächstes Jahr. Bei der Post stehen 9.000 Jobs bis zum Jahr 2015 zur Disposition. Wie Telekom-Betriebsratschef Michael Kolek zum "Kurier" (Dienstag-Ausgabe) sagte, liegt ein Streikbeschluss schon seit Frühjahr "auf Vorrat" vor, ein endgültiger Beschluss würde "maximal eine Stunde" dauern.
Was Kolek besonders erzürnt: Die Mitarbeiter würden nach belieben nach Hause geschickt um sie dann nach kurzer Zeit wieder für wenige Wochen ins Unternehmen zu holen. Gleichzeitig würden immer mehr Leiharbeiter eingesetzt.
Auch Mobilkom-Shops sollen bestreikt werden
Ein Streik in der
Vorweihnachtszeit würde das Unternehmen hart treffen, glühen doch im
Dezember die Leitungen vor lauter Weihnachtsgrüßen. Sollten zusätzlich die
Mobilkom-Shops bestreikt werden, dann fällt auch dieses Geschäft weg. Die
Belegschaft der Telekom-Tochter Mobilkom Austria hat sich jedenfalls schon
solidarisch mit den Festnetzkollegen erklärt. Entgegen landläufiger Meinung
funktioniert das Mobilfunknetz nur wenn auch das Festnetz läuft. Und was
eine Ausfall beim Marktführer im Mobilfunk bedeutet wurde erst kürzlich
sichtbar, als es einen Softwarefehler im Netz gab und Kunden in Teilen von
Wien und Niederösterreich stundenlang nicht telefonieren konnten.
Kolek fordert nun rasch nach dem Vorbild der Post AG einen "Telekom-Gipfel" mit Finanzminister Wilhelm Molterer (V). Übermorgen findet bereits der Postgipfel statt. Eine Tag später gibt es die nächste große Runde - diesmal allerdings von Arbeitnehmerseite. Bei einer Betriebsrätekonferenz wollen die Telekom-Mitarbeiter gemeinsam mit ihren Kollegen von den Alternativen Anbietern, die auf das Telekom-Netz angewiesen sind, die Zukunft des Festnetzes beraten.