Gagen-Krimi im ORF
Teurer Spaß - 20.000 Euro für Comedy-Duo
10.02.2009
Der Gagen-Krimi um die ORF-Gehälter geht in die nächste Runde. Das Gehalt von immer mehr Top-Verdienern wird jetzt öffentlich.
Selbst Bundespräsident Heinz Fischer schaltet sich mittlerweile in jene Diskussion ein, die ÖSTERREICH los getreten hat: Fischer spricht von „tüchtigen Mitarbeitern und engagierten Journalisten“ beim ORF, um die Arbeit der ORF-Mitarbeiter zu verteidigen. Klar ist: Die Aufregung rund um die publik gewordenen Gehälter der Staatsfunk-Moderatoren reißt nicht ab.
Mega-Gagen in der Unterhaltung
Nachdem die Gagen für Alfons
Haider (12.000 Euro für den Opernball), Mirjam Weichselbraun (70.000 Euro
pro Dancing Stars-Staffel), oder Arabella Kiesbauer (ca. 50.000 Euro pro
Starmania-Staffel) – für zweifelsohne erbrachte Leistungen – öffentlich
wurden, zeigt sich nun, dass im Unterhaltungsbereich des ORF an allen Ecken
und Enden viel Geld zu verdienen ist: So lassen sich die Haupt-Akteure der
Comedy-Show Willkommen Österreich, Christoph Grissemann und Dirk Stermann,
nach jeder Folge kolportierte jeweils 5.000 Euro aufs Konto überweisen. Das
macht pro Comedian bis zu satten 20.000 Euro im Monat.
Top im Sport
Doch nicht nur bei der Unterhaltung des öffentlichen
Rundfunks rollt der Rubel. Auch bei der oft aufwendig gestalteten
Berichterstattung von Sportveranstaltungen geht der eine oder andere
Frontmann mit Top-Gage nach Hause. So soll Insidern zufolge Kommentator
Rainer Pariasek mit weit über 100.000 Euro am Ende eines Gehaltsjahres
rechnen dürfen ...
Pension als Einsparung
Fatal: Gleichzeitig muss in anderen
Abteilungen des ORF ein rigoroser Sparkurs gefahren werden, um das
100-Millionen-Defizit in den Griff zu bekommen. Der Plan der ORF-Chefs:
Zahlreiche ORF-Stars werden zwangspensioniert: Neben Formel-1-Legende Heinz
Prüller droht auch News-Größen wie Krisenberichterstatter Fritz Orter oder
Moskau-Korrespondentin Susanne Scholl der vorzeitige Ruhestand.
Auch soll Reporter-Legende Edi Finger die Frühpension bereits avisiert worden sein – freilich zu früh, denn er ist erst knapp 60 Jahre alt. „Weder von den Berufs- noch von den Lebensjahren ist es möglich, dass ich 2010 in Pension gehe!“, so Finger auf ÖSTERREICH-Anfrage. Fakt ist: Ein ORF-Regulativ sieht vor, dass männliche Mitarbeiter zwar mit 60 Jahren (Frauen mit 55) auf eigenen Wunsch in Pension gehen können – nicht aber müssen.
Ein normaler ASVG-Vertrag mit dem öffentlichen Rundfunk endet für eine(n) seiner Mitarbeiter(innen) mit dem Alter von 65 Jahren und/oder 45 Arbeitsjahren.
Politik schaltet sich ein
Fakt ist: Die Diskussion um die
ORF-Gagen hat längst die Politik erreicht. Das BZÖ fordert mittlerweile die
Offenlegung aller ORF-Top-Gagen Argument: „Einige verdienen sich eine
goldene Nase, während kleine ORF-Mitarbeiter vor der Kündigung zittern
müssen.“