Austria Frost ist gerettet. Mit den Banken konnte eine Einigung erzielt werden, die Überbrückungsfinanzierung ist da.
Der Fortbestand des finanziell angeschlagenen Tiefkühlerzeugers Austria Frost mit Sitz in Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf) ist gesichert worden. Österreichische und deutsche Banken hätten sich geeinigt. Es gebe für das Unternehmen eine Überbrückungsfinanzierung sowie ein Sanierungskonzept, so Niederösterreichs Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann (V).
Der deutsche Unternehmer Volkmar Frenzel solle sich in den nächsten beiden Jahren einen Finanzinvestor suchen. "Ein strategischer Partner" für Austria Frost, so Gabmann. Laut Frenzel gebe es dafür "21 Bewerber".
Erntefinanzierung
Dreh- und Angelpunkt in den Verhandlungen war
die Erntefinanzierung in Höhe von sieben Millionen Euro. Diese sei nun
"abgesichert", so Frenzel. Die Verhandlungen mit den sieben Banken seien
nicht einfach gewesen, so Gabmann, der dabei als "Koordinator" fungierte.
"Das Flaggschiff ist gerettet", zeigte sich Niederösterreichs
Landeshauptmannstellvertreter erfreut. "Wir wollten keine zweite Insolvenz,
die wäre für das Unternehmen nicht verkraftbar gewesen". Zudem galt es, die
Arbeitsplätze zu sichern und den Standort zu erhalten.
Austria Frost wurde 2001 von der Unilever an die Vorarlberger 11er Nahrungsmittel verkauft. Im Oktober 2005 musste das Unternehmen mit Passiva von 26 Mio. Euro den Konkurs anmelden. Ende 2005 übernahm das ostdeutsche Tiefkühlunternehmen Frenzel um 7,6 Mio. Euro die Fabrik. Die Kredite, mit denen der Kaufpreis bezahlt wurde, seien mittlerweile in ein Gesellschafterdarlehen umgewandelt worden. Austria Frost beschäftigt 360 Mitarbeiter und ist rund 400 Vertragsbauern verpflichtet.