Einbruch
Tourismus-Minus im Februar
31.03.2009
Die Städte leiden unter Rückgängen bei Geschäftsreisenden. Dank der Ferienhotellerie stiegen die Nächtigungen in der Wintersaison aber an.
Die Wirtschaftskrise hat nun auch den heimischen Tourismus erfasst. Die Zahl der Nächtigungen ging im Februar gegenüber dem Vorjahr um 5,2% auf 16,01 Millionen zurück. Schaltjahrbereinigt – der Februar 2008 hatte einen Tag mehr – beträgt der Rückgang 1,8%, teilte die Statistik Austria mit.
Vor allem Städte leiden
Besonders vom Gästeschwund betroffen
sind die Städte. In Wien sanken die Nächtigungszahlen im Februar um 10,1%,
in Salzburg um 9,7%. Touristiker führen dieses Minus auf die weniger
werdenden Geschäftsreisenden zurück, die normalerweise zu dieser Jahreszeit
die Stadthotellerie in Gang halten. „Die Firmen sparen in der Krise zuerst
bei den Reisekosten“, sagt der Tourismussparten-Obmann der Wirtschaftskammer
(WKO), Hans Schenner.
Hotelpreise sinken
Als Reaktion darauf fahren viele Stadthotels
nun ihre Preise herunter. So gibt es etwa bei den Mercure Hotels
Preisnachlässe von bis zu 40%. Die Kette bietet ein Doppelzimmer in Wien in
der gehobenen Kategorie bereits um 84 Euro an.
Ferienorte noch gut
Besser als in den Städten läuft es für die
heimische Ferienhotellerie. „In der privaten Geldbörse spüren die Leute die
Krise weniger“, sagt Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung
(ÖW). Hinzu kämen die hohen Lohnabschlüsse im vergangenen Herbst sowie die
bevorstehenden Effekte der Steuerreform. „Die Reisefreudigkeit hat kaum
abgenommen. Entscheidend ist aber, was die Leute vor Ort ausgeben“, so
Stolba. Bei den Umsätzen könnte es Rückgänge geben.
Wintersaison stabil
Trotz negativer Nächtigungszahlen im Februar
bleibt die bisherige Wintersaison, die noch bis Ende April dauert, positiv.
Von November 2008 bis Februar 2009 stiegen die Übernachtungen um 1,1% auf 44
Millionen an. In Summe erwartet die ÖW-Chefin heuer „zwangsweise“ das
zweitbeste Ergebnis für Österreichs Wintertourismus, denn wegen der späten
Osterferien würde es auch ohne Krise Rückgänge geben. WKO-Tourismusobmann
Schenner rechnet mit einem „ausgeglichenen Ergebnis“.