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Treichl will kein weiteres Geld vom Bund

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Die Erste Bank findet mit ihrer Finanzspritze trotz höherer Risikokosten und eines gehörigen Gewinnrückgangs das Auslangen, meint der Erste Bank-Chef.

Spekulationen, die österreichischen Großbanken würden in nächster Zeit einen Nachschlag an staatlicher Kapitalhilfe brauchen, weist der Chef der Erste Group, Andreas Treichl, für sein Haus zurück: "Wir werden sicher nicht noch einmal zum Staat gehen. Ganz bestimmt nicht."

1,2 Mrd. Euro erhalten
Vom Staat hat die Erste Group heuer im Frühjahr 1,2 Mrd. Euro Partizipationskapital eingeschossen bekommen. Für das 2. Halbjahr steht der Vereinbarung mit der Republik zufolge die Aufnahme von einer Milliarde Hybridkapital an. Treichl bezeichnet es als "extrem wahrscheinlich", dass auch für heuer eine Dividende ausbezahlt wird.

Nettogewinn um 23% geschrumpft
Die Rezession in Osteuropa hat die Kreditrisikokosten der Erste Group im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt. Zugleich haben aber das Zinsgeschäft und das Handelsergebnis die Erträge getrieben. Damit wies die börsenotierte Bank für die ersten sechs Monate 2009 einen Nettogewinn von 492 Mio. Euro aus. Das war ein Rückgang um 22,7 Prozent zum ersten Halbjahr 2008 (636,6 Mio. Euro). Damit lag die Bank deutlich über den Analystenerwartungen.

Mit Ausnahme der Ukraine machten alle Tochterbanken auch im ersten Halbjahr einen Gewinn.

Mehr Vorsorgen für faule Kredite
Vor allem im zweiten Quartal sind auch im Osten die Vorsorgen für faule Kredite stark angestiegen. Gruppenweit stiegen die Risikokosten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 auf 892,1 Mio. Euro. Das war ein Anstieg um 132,3 Prozent.

Zwischen April und Juni stieg der Konzernüberschuss nach Steuern und Minderheiten trotz schwieriger Marktverhältnisse um 12 Prozent von 232,1 Mio. Euro im ersten Quartal 2009 auf 260 Mio. Euro im zweiten Quartal 2009. Im Vorjahreszeitraum waren es 321 Mio. Euro gewesen.

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