Das Nachbarland eilt zu Hilfe, denn die Slowaken müssen Gas für die Haushalte bald rationieren, wenn die russischen Lieferungen weiter ausbleiben.
Tschechien hat der Slowakei übergangsweise Gaslieferungen angeboten. Voraussetzung dafür ist nur, das die zuständigen Netzbetreiber GDF Suez und E.ON zustimmen. Die Ministerpräsidenten Tschechiens und der Slowakei wollen diese Option jetzt mit ihren deutschen und französischen Kollegen besprechen.
Rationierung steht bevor
Mehrere osteuropäische Länder leiden
mittlerweile erheblich unter fehlendem Gas. Für die Slowakei hat
Ministerpräsident Robert Fico die Lage seinem Kollegen Mirek Topolanek bei
Gesprächen in Prag erklärt: In seinem Land müsse das Gas für die Verbraucher
rationiert werden, sollten die Lieferungen in den kommenden Tagen nicht
wieder aufgenommen werden.
Warten auf Bohunice
Die Slowakei hat aus eben diesem Grund in
den vergangenen Tagen erwogen, das alte AKW Bohunice wieder hochzufahren.
Dagegen hat die EU allerdings heftig Druck gemacht, auch Österreich. Der
Reaktor ist unsicher und gefährlich, außerdem war das Abschalten eine
Bedingung für den EU-Beitritt der Slowakei.
Technisches Gas für Ukraine
Unterdessen haben sich einige
europäische Energieunternehmen auf die Bildung eines Gaskonsortiums
geeinigt. OMV, EON Ruhrgas, ENI, Wingas und GDF wollen laut Russland der
Ukraine das technische Gas bereitstellen, das zur Betreibung der
Verteilanlagen nötig ist. Über die Bezahlung des technischen Gases haben
Russland und die Ukraine zuletzt ebenfalls gestritten.
Die EU-Kommission hat am Freitag beide Länder erneut aufgefordert, die Lieferungen nach Europa umgehend wieder aufzunehmen. Am Montag wird in Brüssel beraten, wie den besonders betroffenen Mitgliedsländern geholfen werden kann. Es wird auch ein Solidaritätsprogramm der EU-Länder erörtert.