Pandur II
Tschechien will Radpanzer-Auftrag bei Steyr fast halbieren
05.03.2008
Tschechien bestellt beim Rüstungsfabrikanten Steyr-Daimler-Puch nur 109 statt 199 Panzerfahrzeuge, wobei die Verhandlungen noch laufen.
Die Rüstungsfabrik Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge (SSF) mit Sitz in Wien-Simmering muss den Großauftrag aus Tschechien offenbar doch nicht völlig abschreiben, wie vorerst angenommen - allerdings dürfte sich das ursprüngliche Auftragsvolumen von 20 Mrd. Kronen (803 Mio. Euro) fast halbieren, wie aus einer Erklärung von Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova nach der heutigen Regierungssitzung in Prag hervorgeht.
Verhandlungen laufen
Tschechien sei weiterhin an der Lieferung
der Radpanzer vom Typ "Pandur II" von Steyr interessiert, und die
Regierung in Prag habe beschlossen, mit Steyr weiter zu verhandeln, sagte
Parkanova heute, Mittwoch, in einer Pressekonferenz. Die tschechische Armee
benötige 107 gepanzerte Truppentransporter in insgesamt sechs Ausführungen,
sagte die Ministerin. Bedingung sei jedoch nach wie vor, dass die Fahrzeuge
die erforderlichen Tests bestehen. Bei Steyr SSF war heute für eine
Stellungnahme dazu zunächst niemand erreichbar.
Auftrag zuerst storniert
Premier Mirek Topolanek betonte, dass
sich die Kosten der Radpanzer-Beschaffung um fast die Hälfte verringern
würden. Der von der tschechischen Regierung Ende 2007 stornierte Auftrag
hatte die Lieferung von 199 Fahrzeugen vorgesehen. Prag hatte den Auftrag
mit der Begründung storniert, Steyr habe die vereinbarten Termine nicht
eingehalten, und die "Pandur II"-Fahrzeuge hätten zum Teil die
Tests nicht bestanden.
Nun soll das Verteidigungsministerium mit Steyr SSF ein Memorandum of Understanding über die Änderung der Bestellung unterzeichnen und in den nächsten Wochen der Regierung zur Billigung vorlegen.