Der Diskonter wird bis Ende 2009 vom Markt verschwinden. Auch der Verkauf der Mutterfirma Stiefelkönig durch die Eigentümerin BAWAG ist nach wie vor nicht vom Tisch.
Die Stiefelkönig-Diskontlinie Turbo Schuh soll bis Ende 2009 vollkommen vom Markt verschwinden. Nachdem der Verkaufsprozess der BAWAG-eigenen Schuhhandelskette Stiefelkönig im Vorjahr ins Stocken geraten ist, hat die Bank eine andere Strategie eingeschlagen und trennt sich nun paketweise von einzelnen Vertriebslinien. Die erste Marke, die verkauft wird, ist Turbo Schuh - Delka soll Ende 2010 folgen.
Der Stiefelkönig-Verkauf durch die BAWAG ist aber nach wie vor nicht vom Tisch, sagte Stiefelkönig-Geschäftsführer Oliver Wieser. "Wenn es der Markt zulässt, wird sicher wieder an einen Verkauf gedacht werden."
Erste Filialen weg
Bereits im März wurde bekannt, dass 15 Turbo
Schuh-Filialen an Deichmann verkauft werden. Der Verkauf weiterer zwei
Pakete zu je 10 Geschäften wird gerade verhandelt. An wen die Standorte
gehen, wollte Wieser unter Berufung auf "laufende Verhandlungen" nicht
sagen. Vier Turbo Schuh-Geschäfte, die in C&A-Verkaufsflächen angesiedelt
waren, werden von der Modekette zurückgenommen. Fünf Filialen in Österreich
und Slowenien gehen an einzelne Schuhhändler. Etwa vier bis fünf Standorte
werden übrig bleiben und geschlossen.
Krise
Aufgrund der momentan schwierigen Lage stocken die
Verkaufshandlungen für Stiefelkönig ein wenig, sagte Wieser. Grund sei aber
auch, dass die Käufer alle Mitarbeiter der Turbo Schuh-Geschäfte übernehmen
müssen. "Das ist Bedingung", so Wieser. Am Ende des Tages sollten fast alle
Mitarbeiter einen Job haben - entweder beim jeweiligen Käufer oder bei
Stiefkönig. Einige wenige Kündigungen seien aber natürlich trotzdem nicht zu
vermeiden.
Gesamtpaket
Insgesamt gibt es derzeit 35 Turbo-Schuh-Geschäfte in
Österreich, drei in Kroatien und zehn in Slowenien. Der ursprüngliche Plan,
Turbo Schuh als Gesamtpaket an einen einzelnen Bewerber zu verkaufen, ist
nicht aufgegangen. Deshalb wird nun in Teilpaketen verkauft. Was mit Delka
passiert, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar - lediglich, dass die
Vertriebsschiene bis Ende 2010 ebenfalls verkauft werden soll.