Der Tyrolean-Bodenbetriebsrat hat am Donnerstag dem Personalpaket zur Krisenbewältigung in der AUA-Gruppe zugestimmt.
In den aktuellen Verhandlungen mit den Belegschaftsvertretern im Konzern habe bei Tyrolean nach harten Zeiten ein erster Erfolg erzielt werden können, hieß es. Der Bodenbetriebsrat habe dem Krisenpaket zugestimmt und seine Einwilligung zu verschiedenen Maßnahmen und Sparpotenzialen für die rund 600 Boden-Angestellten der Tyrolean gegeben. Konkret gehe es um ein befristetes Aussetzen von Pensionskassenbeiträgen, einen temporären Gehaltsverzicht in der Höhe von fünf Prozent und Kurzarbeit.
Beitrag zur Krisenbewältigung
Tyrolean-Geschäftsführer
Manfred Helldoppler und die Betriebsratsvorsitzende des
kaufmännisch-technischen Personals, Maria Gstaltmeyr, zeigten sich zufrieden
mit dem Ergebnis: "Wir konnten in konstruktiven Gesprächen rasche Lösungen
finden und werden unseren Beitrag im Konzern zur Krisenbewältigung leisten."
Die AUA Vorstände Peter Malanik und Andreas Bierwirth waren "nach diesem
ersten wichtigen Schritt bei Tyrolean" zuversichtlich, auch bei Austrian
rasch eine ähnliche Lösung zu finden. "Nur gemeinsam können wir die Krise
meistern", erklärten sie.
Interner Konflikt ausgebrochen
Allerdings hat zuvor die Krise bei
der AUA zu einem internen Konflikt der Betriebsräte geführt. Nachdem sich zu
Wochenbeginn Tyrolean-Betriebsratschefin Maria Gstaltmeyr für den Erhalt
aller Arbeitsplätze bei der AUA-Tochter stark gemacht hatte, schoss
AUA-Bodenbetriebsratschef Alfred Junghans quer. Seiner Meinung nach ist die
Infrastruktur der Austrian Arrows ("Tyrolean") "ein
Naturschutzgebiet, ein Paralleluniversum mit doppelten Strukturen". "Es
ist völlig sinnlos, dass die eine eigene Leitzentrale haben. Und am Ende
fliegen dann Maschinen leer zwischen Wien und Innsbruck zwecks Service oder
Reparatur hin und her", hatte er erklärt.
Die Tyrolean-Technik in Innsbruck, die 164 Mitarbeiter beschäftige, sei ein weltweit anerkannter Wartungsbetrieb für Dash 8 Turboprops und bekannt für Kompetenz, Erfahrung und Kostenbewusstsein, stellte Gstaltmeyr klar. Die eigene Flugleitzentrale in Innsbruck betreue mit 14 Beschäftigen 58 Flugzeuge, was 60 Prozent aller in der Austrian-Airlines-Gruppe betriebenen Flugzeuge entspreche. Es sei unbestritten, dass ein Flugbetrieb dieser Größe eine eigene Leitzentrale benötige. Das sei Kernkompetenz eines jeden Flugbetriebes.