Die Krise auf dem US-Hypothekenmarkt trifft nun auch UBS: Die Schweizer Großbank hat einen Verlust von 725 Millionen Franken verbucht.
Die Schweizer Großbank UBS schreibt im dritten Quartal 2007 wegen der Krise am US-Hypothekenmarkt einen Verlust von 726 Mio. Franken. Die Großbank hatte den Quartalsverlust in dieser Größenordnung und den Rücktritt von UBS-Finanzchef Clive Standish und des Chefs der Investmentbank, Huw Jenkins, bereits vor vier Wochen angekündigt. Im vierten Quartal erwartet die Großbank, wieder profitabel zu sein.
Wohnbau-Hypotheken
UBS hat, wie viele andere Banken auch, in
den USA kräftig in scheinbar sichere, weil auf Wohnbau-Hypotheken basierende
Wertpapiere investiert. Viele dieser Baufinanzierungen gingen aber an
finanzschwache Kreditnehmer, die ihren Verpflichtungen wegen drastisch
gesunkener Häuserpreise vielfach nicht mehr nachkommen können. Da diese
Hypotheken oft gebündelt in Wertpapiere an Investoren weltweit
weiterverkauft wurden, entwickelte sich die Krise zu einem globalen Problem.
Wegen des Nachfrage-Einbruchs können die Preise für diese Papiere nun kaum
mehr ermittelt werden, was zu massiven Abschreibungen in den Bankbilanzen
führt.
Krise bei Merrill Lynch
Der Chef der US-Investmentbank Merrill
Lynch, Stan O'Neal, ist zurückgetreten und scheidet aus dem Unternehmen aus.
Alberto Cribiore werde O'Neal in seiner Funktion als nicht am Tagesgeschäft
beteiligter Vorsitzender des Direktoriums ersetzen, teilte das Unternehmen
am Dienstag weiter mit. Cribiore werde auch ein Komitee leiten, das einen
Nachfolger für O'Neal als CEO suchen soll.
Die Aktie von Merrill Lynch tendierte zu Börsenbeginn in New York bei 1,6 Prozent im Minus. Der 56-jährige O'Neal war unter Druck geraten, weil er die Auswirkungen der US-Hypothekenkrise auf die Bank unterschätzt hatte. Unter seiner Ägide schrieb Merrill Lynch den größten Quartalsverlust seit der Gründung vor 93 Jahren. O'Neal war der erste Schwarze an der Spitze einer großen Wall-Street-Firma.