Die Schweizer Großbank machte allein im 1. Quartal 2 Mrd. Franken Verlust. Ein massiver Stellenabbau sei daher unausweichlich gewesen.
Die Großbank UBS ("Union de Banques Suisses") will im laufenden Jahr rund 8.700 Stellen streichen. Für das erste Quartal 2008 rechnet sie mit einem Verlust von knapp 2 Mrd. Franken (1,32 Milliarden Euro), wie sie am Mittwoch vor der Generalversammlung mitteilte. Die Kernkapitalquote beträgt noch ungefähr 10 Prozent. Bis Ende 2010 will sie nun 3,5 bis 4 Mrd. Franken einsparen.
Auch im ersten Quartal wurden erneut Gelder aus der UBS abgezogen, und zwar netto rund 23 Mrd. Franken (15,2 Mrd. Euro). Zum Abfluss sei es vor allem seit der Bekanntgabe eines Vergleichs mit den US-Behörden in der Steueraffäre gekommen, teilte die größte Schweizer Bank am Mittwoch im Vorfeld der Generalversammlung weiter mit. Dabei hatte die UBS der US-Justiz am 18. Februar 255 Kundendossiers ausgehändigt.
Stellenabbau unausweichlich
Das Finanzinstitut begründete die
Pläne mit "substanziellen" Sparmaßnahmen in allen Bereichen. Ein erheblicher
Stellenabbau sei leider unausweichlich. Die Bank gehe davon aus, dass die
Zahl der Beschäftigten bis 2010 auf rund 67.500 fallen werde. Ende März
dieses Jahres beschäftigte die Großbank rund 76.200 Mitarbeiter.
2 Mrd. Franken Verlust
Die UBS verbuchte allein im ersten Quartal
dieses Jahres einen Verlust von 2 Mrd. Franken. Das Geldhaus, das als eine
Ikone des Schweizer Bankwesens gilt, hat Milliarden durch die
US-Hypothekenkrise und die darauffolgende Wirtschafts- und Finanzkrise
verloren.
Vom drastischen Stellenabbau bei der Großbank ist auch die Schweiz stark betroffen. Auf dem Heimatmarkt gingen 2.500 Stellen verloren, erklärte UBS-Sprecher Christoph Meier. Davon sollten voraussichtlich 1.200 bis 1.500 über Kündigungen abgebaut werden. Die Großbank nutze zudem die natürliche Fluktuation. Es bestehe ein Sozialplan. Meier betonte, die UBS habe zuerst bei den Sachkosten gespart. Zudem würden Lohnnebenleistungen, die über dem Branchendurchschnitt liegen, gestrichen.
"Das Ergebnis ist eine Riesenenttäuschung", sagte ein Händler in einer ersten Einschätzung. "Nach den unerwartet guten Zahlen von Goldman Sachs und Wells Fargo und den optimistischen Äußerungen der Deutschen Bank über die ersten Monate hat man auch bei UBS ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis erwartet." Das Kundenvertrauen sei weiterhin gestört.