Die Verluste durch die Finanzkrise in Europa können nach Berechnungen des IWF umgerechnet über 460 Mrd. Euro erreichen.
Von den geschätzten weltweiten Gesamtausfällen von 1,4 Billionen Dollar (1.023 Billionen Euro) auf Kredite und verbriefte Wertpapiere würden "90 Prozent in den Vereinigten Staaten und Europa" anfallen, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn am Donnerstagabend im französischen Fernsehsender France 2. Dies wären rechnerisch 1,26 Billionen Dollar. Dieser Betrag verteile sich jeweils "ungefähr zur Hälfte" auf die USA und Europa, sagte Strauss-Kahn. Damit könnten sich die Verluste für Europa auf bis zu 630 Mrd. Dollar belaufen.
"Die Lage heute ist ernst, sie ist sogar gefährlich"
Strauss-Kahn
sieht dies als Folge "eines Scheiterns der Überwachung und Regulierung" der
Finanzmärkte, "ein Scheitern des Glaubens, dass der Markt sich selber regeln
kann". Er werde nicht zulassen, dass es nach der Krise wieder "Business as
usual" geben werde und alle zu den alten Gewohnheiten zurückkehren würden.
"Wir müssen die Funktionsweise des Systems, die Spielregeln und die
Regulierung verändern." Die Finanzmärkte brauchten "mehr Staat", um richtig
zu funktionieren. Auf internationaler Ebene heiße das, dass internationale
Organisationen stärker in die Regulierung eingebunden werden müssten.