Der größte deutsche TV-Konzern steht vor einem Verkauf an ein Konsortium aus den Finanzinvestoren KKR und Permira.
Deutschlands größter TV-Konzern ProSiebenSat.1 wird an die Finanzinvestoren KKR und Permira verkauft. "Das ist nur noch eine Formsache", hieß es am Donnerstag aus Branchenkreisen. Die ProSiebenSat.1-Besitzer um den US-Milliardär Haim Saban hätten sich grundsätzlich für das Angebot von KKR und Permira entschieden. Die letzte Unterschrift ist noch nicht gesetzt, mit einem Abschluss wurde aber noch für heute gerechnet.
Das Nachsehen im milliardenschweren Wettbieten haben demnach die türkische Dogan-Gruppe und ein Konsortium aus Apax und Goldman Sachs. Der Kaufpreis für die Mehrheitsbeteiligung an ProSiebenSat.1 dürfte über 3 Mrd. Euro liegen. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen lag das Offert von Apax und Goldman Sachs spürbar unter dem Angebot von KKR und Permira. "Dogan war dagegen gut dabei."
Fusion geplant
KKR und Permira sind zwar Finanzinvestoren, sie
haben aber auch ein strategisches Interesse an ProSiebenSat.1. Die beiden
Unternehmen besitzen gemeinsam bereits den europäischen TV-Konzern SBS. In
Branchenkreisen wird damit gerechnet, dass ProSiebenSat.1 mit SBS zu einem
neuen TV-Konzern zusammengelegt werden könnte. Als Sitz für dieses neue
Unternehmen ist München im Gespräch. SBS erreicht mit 19 frei empfangbaren
TV-Stationen und 20 Pay-TV-Kanälen nach eigenen Angaben jeden Tag 100
Millionen Menschen in Europa.
Für Saban und die Finanzinvestoren, die ihn begleiten, hat sich das Engagement bei ProSiebenSat.1 gelohnt. Beim Einstieg vor gut drei Jahren hatten sie etwa 7,50 Euro je Aktie bezahlt, der Kaufpreis liegt nun laut Branchenkreisen über 30 Euro. Auch, wenn danach noch Geld in das Unternehmen gesteckt wurde, haben Saban und seine Investoren ihren Einsatz vervielfacht.