Butter, Eier, Lamm- und Geflügelfleisch wurden 2008 in Österreich zu wenig produziert.
Die Lebensmittelproduktion in Österreich blieb 2008, wie schon die Jahre zuvor, auf stabilem Niveau. Nach wie vor ist Österreich kein vollkommener Selbstversorger - während es gewaltige Überschüsse bei Milch gibt, fehlt es beispielsweise an Geflügelfleisch. Insgesamt macht der Agraraußenhandel sieben Prozent am gesamten Exportvolumen aus, teilte die Statistik Austria am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Auffallend ist: Die Preise der heimischen Bauern sind besonders dort unter Druck, wo weit mehr als für den heimischen Bedarf produziert wird. Der Grad der Selbstversorgung von Konsummilch lag im Vorjahr bei 152 Prozent, von Rind- und Kalbfleisch bei 145 Prozent, von Schweinefleisch bei 103 Prozent und von Käse (einschl. Schmelzkäse) bei 102 Prozent. Bei Butter und Eiern (jeweils 77 Prozent), bei Lammfleisch (78 Prozent) und bei Geflügelfleisch (75 Prozent) musste hingegen zugekauft werden. Erst gestern hatte Bauernbundchef Fritz Grillitsch gemeint: "Infolge eines anhaltend schlechten Milchpreises können unsere Grünlandbauern keine weiteren Einkommenseinbußen mehr verkraften."
Import- und Exportquote stieg
Nach den Berechnungen der
Statistik Austria wurden von der heimischen Landwirtschaft 897.000 t
Fleisch, 3,22 Mio. t Kuh-, Schaf-, und Ziegenmilch, 1,60 Mrd. Stück Eier und
2.900 t Fisch produziert. Unter Berücksichtigung des Außenhandels mit
Lebensmitteln standen den Österreichern für die Ernährung rund 820.500 t
Fleisch, 769.400 t Trinkmilch, 161.600 t Käse, 40.900 t Butter, 1,99 Mrd.
Stück Eier und 65.100 t Fisch zur Verfügung. 460.000 t Fleisch, 299.200 t
Trinkmilch, 150.000 t Joghurt und 88.100 t Käse (inkl. Schmelzkäse) wurden
exportiert. Verglichen mit dem Kalenderjahr 2007 entwickelte sich das
Agraraußenhandelsvolumen von 16,0 Mrd. auf 16,5 Mrd. Euro, wobei der
Importwert von 8,2 Mrd. auf 8,5 Mrd. und der Exportwert von 7,8 Mrd. auf 8,0
Mrd. Euro stieg. Haupthandelspartner waren die Mitgliedstaaten der
Europäischen Union mit einem Anteil von 84 Prozent bei den Importen und 78
Prozent bei den Exporten.
Pro-Kopf-Verbrauch stabil
Ziemlich stabil ist auch der
Pro-Kopf-Verbrauch: Er lag 2008 gleich bei 98,4 Kilogramm. Davon entfielen
56,4 Kilo auf Schweinernes, 18,4 Kilo auf Rindfleisch und 19,3 Kilo auf
Geflügel. Der Rest waren Wild, Innereien, etc. Beim Fisch lag der
Jahresverbrauch pro Österreicher bei 7,8 Kilo, bei Butter bei 19,4 Kilo und
bei Trinkmilch bei 92,2 Kilo. Außerdem wurden 239 Eier verdrückt.