Der Verkauf der AUA-Anteile der Republik gestaltet sich vorerst schwierig. Die Schlange der Interessenten ist noch kurz.
Nach einer Reihe anderer Unternehmen, die als mögliche AUA-Investoren ins Spiel gebracht wurden, hat nun auch die UNIQA-Versicherung klargestellt, dass sie für eine Beteiligung an der AUA zur Wahrung einer "österreichischen Sperrminorität" nicht zur Verfügung steht. "Über unseren Kernaktionär Raiffeisen sind wir schon namhaft beteiligt - mit 3,4 Prozent. Und das ist es", so UNIQA-Chef Konstantin Klien in der "Wiener Zeitung".
"Das wird schon"
Dass die ÖIAG auf einem Teil ihrer
AUA-Aktien sitzen bleiben könnte, befürchtet Klien nicht. Für ein gutes
Konzept mit einem strategischen Partner werde sich Kapital finden, ist er
überzeugt. Auch die Befürchtung, dass im Falle eines Einstiegs der Lufthansa
die deutsche Airline einen Großteil des Osteuropa-Verkehrs nach München
abziehen könnte, teilt er nicht.
9 Mio. Verlust nach US-Krise
Im Zusammenhang mit der
internationalen Finanzmarktkrise kritisiert der UNIQA-Chef die
Bilanzierungsregeln IFRS, die keine echten Marktwerte liefern würden und
damit eine Spirale nach unten in Gang gesetzt hätten. Die UNIQA selbst habe
durch ihr Engagement in strukturierten Finanzprodukten seit Ausbruch der
Krise 9 Mio. Euro an echten Ausfällen gehabt, man habe aber im
Subprime-Bereich Ende 2007 das Zwölffache der echten Ausfälle wertberichtigt.
Einstieg in Slowenien angepeilt
Ein Effekt der Krise sei gewesen,
dass beim Kauf osteuropäischer Versicherer jetzt wieder realistische Preise
bezahlt würden, findet Klien. Man könne in Osteuropa aber auch organisch
wachsen. Für die zweitgrößte slowenische Versicherung, Adriatic Slovenica,
habe man ein unverbindliches Angebot gelegt und sei in der engeren Auswahl.