Gefährliche Maßnahme

US-Airlines sparen riskant beim Sprit

18.07.2008

Aus Kostengründen sparen einige US-Airlines beim Treibstoff und tanken weniger als es die Piloten für sicher erachten.

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© Getty
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Der Kampf um die Fluggäste und die ständig steigenden Preise für Sprit zwingen die Fluggesellschaften weltweit zu Einsparungsmaßnahmen. Besonders die US-Airlines schlitterten zuletzt stark in die roten Zahlen. Die Branche kündigte einen Abbau von 20.000 Stellen an. Doch nun scheint es, also ob an der falschen Stelle gespart werden würde - der Sicherheit.

Weniger Sprit
Aus finanziellen Gründen sollen nämlich einige US-Fluggesellschaften sogar soweit gegangen sein, die Flieger mit weniger Kerosin zu betanken, als dies die Piloten für sicher erachten. Der Grund: Je leichter das Flugzeug ist, desto weniger Sprit frisst es. Acht Chefpiloten sollen sich bereits an die US-Flugbehörde Federal Aviation Administration gewandt haben und Beschwerde eingelegt haben.

Einschüchterungen
Sie berichten, dass es bereits Einschüchterungsmaßnahmen gegen Piloten gab, die sich gegen diese Sparmaßnahme zur Wehr setzen wollten. Denn rein rechtlich gesehen, ist es der Pilot der entscheiden darf, wie voll der Tank - über einem gewissen Mindestmaß - sein soll. Jenen, die sich beschwerten, wurde jedoch mit "Extratrainings" gedroht, bei denen sie möglicherweise ihre Lizenz verlieren könnten.

"Unwahr"
Ein Sprecher von US-Airways weißt die Anschuldigungen der Pilotenvertreter kollektiv als "unwahr" zurück. Man würde die Flieger immer so auftanken, dass sie zumindest einen "Polster" von 60 bis 90 Minuten Flugzeit hätten. Auch wären Extratrainings nie in Form von "Strafeinheiten" im Raum gestanden.

Rotstift
Der Sprecher gesteht jedoch ein, dass Kerosin eben oftmals die schwerste Fracht an Bord wäre, man habe aber genau berechnet, wie viel man brauchen würde.

Bereits zuvor wurde bei einigen Serviceleistungen der Rotstift angesetzt. So wurden bereits bei Gepäck und bei Getränken an Bord Extragebühren veranschlagt. Probleme, die arabischen Airlines übrigens so gut wie fremd sind. Denn ganz entgegen dem internationalen Trend konnten diese zuletzt mit Milliardeneinkäufen auftrumpfen.

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