Rund 10,1 Millionen Amerikaner sind ohne Job, der IWF prognostiziert den USA eine Rezesssion.
Die Arbeitslosenquote in den USA ist im Oktober unerwartet auf den höchsten Stand seit 14 Jahren gestiegen. Sie nahm um 6,5 Prozent zu und war damit so hoch wie seit März 1994 nicht mehr, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Rund 10,1 Millionen Amerikaner waren demnach im Oktober 2008 ohne Beschäftigung. Die Zahl der Jobs außerhalb der Landwirtschaft sei im Vergleich zum Vormonat um 240 000 gefallen. Im September hatte die Arbeitslosenquote noch bei 6,1 Prozent gelegen.
IWF prognostiziert Rezession
Der Internationale Währungsfonds
(IWF) prognostiziert den USA eine Rezession im kommenden Jahr. Die größte
Volkswirtschaft der Welt wird demnach um 0,7 Prozent schrumpfen. Mit einer
globalen Erholung sei erst Ende 2009 zu rechnen, schätzt der IWF. Die
wirtschaftliche Erholung in den USA wird nach Ansicht von US-Präsident
George W. Bush Zeit brauchen. Die Anstieg der Arbeitslosenzahl sei Beleg für
die "schwierigen Herausforderungen, mit denen unsere Wirtschaft konfrontiert
ist", betonte Bush am Freitag. Er verstehe die "tiefe Besorgnis" der
US-Bürger.
Angesichts der weltweiten Finanzkrise und der angespannten Lage auf den Kreditmärkten werde es aber noch dauern, bis die "aggressiven und entschiedenen Maßnahmen der Regierung greifen", so Bush. Noch gebe es zu wenig Kredite für Unternehmen, mit denen sie ihren Zahlungen nachkommen und neue Arbeitsplätze schaffen könnten. Es gebe allerdings "ermutigende Zeichen", beispielsweise habe die Kreditvergabe der Banken untereinander deutlich zugenommen.
Weiterer Anstieg erwartet
In den ersten zehn Monaten des Jahres
hätten rund 1,2 Millionen Amerikaner ihren Arbeitsplatz verloren, berichtete
das US-Arbeitsministerium. Besonders drastisch ist den Angaben zufolge der
Rückgang im Handwerk, beim Bau und im Dienstleistungsgewerbe. Dagegen stieg
die Zahl der beim Staat und im Gesundheitswesen Beschäftigten. Vor allem die
Jugendarbeitslosigkeit sei stark gestiegen: die Quote stieg von 19,1 Prozent
im September auf 20,6 Prozent im Oktober.
Wirtschaftsexperten rechnen dem Nachrichtensender CNN zufolge in den den beiden letzten Monaten des Jahres mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA. Der Sender verwies auf das Automobilunternehmen Ford, das beabsichtige, in Kürze 2260 Arbeitsplätze einzusparen. Auch bei General Motors seien Entlassungen wahrscheinlich.