Um 0,25 Punkte
US-Notenbank senkt Leitzins auf 4,5 Prozent
31.10.2007
Damit hat die Fed zum zweiten Mal in Folge den Leitzins gesenkt. Grund ist die US-Immobilienkrise. Euro und Ölpreis sprangen auf Allzeithoch.
Die US-Notenbank hat den Leitzins zum zweiten Mal nacheinander gesenkt. Der Offenmarktausschuss verringerte den Satz für Tagesgeld am Mittwoch wie weithin erwartet um 0,25 Punkte auf 4,5 Prozent.
Grund ist die Kreditkrise
Unter dem Druck der US-Immobilienkrise
hatte die Fed den Leitzins schon vor sechs Wochen überraschend deutlich um
0,5 Punkte zurückgenommen. Die Notenbank fürchtet, die Konjunktur könnte
leiden. Der Zinsschritt soll möglichen negativen Folgen vorbeugen.
Nach Einschätzung der Fed dürften sich Inflationsrisiken und Gefahren für die Konjunktur nach den beiden aufeinander folgenden Absenkungen nun in etwa ausgleichen. Es sei aber wahrscheinlich auf kürzere Sicht mit einer Verlangsamung des Wachstums zu rechnen, teils bedingt durch eine Verschlechterung der Lage auf dem Immobilienmarkt.
US-Konjunktur bisher unbeeindruckt
Das amerikanische Wachstum
gewann nach vorläufigen Angaben im dritten Quartal trotz der Turbulenzen
durch die Kreditkrise weiter an Fahrt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs mit
einer hochgerechneten Jahresrate von 3,9 Prozent. Im Vorquartal betrug das
Plus noch 3,8 Prozent. Die jüngsten Angaben sind aber nur eine erste
Schätzung, die sich noch deutlich ändern kann.
Euro kurzfristig auf Allzeithoch
Nach der Entscheidung zur
Leitzinssenkung hat der Euro zum ersten Mal in seiner Geschichte mit 1,4504
Dollar die Marke von 1,45 übersprungen. Danach schwächte sich die
europäische Gemeinschaftswährung wieder etwas ab.
Ölpreis auch auf Allzeithoch
Auch der Ölpreis sprang auf
ein neues Allzeithoch. Bei Handelsschluss in New York kostete ein Barrel
Rohöl der Sorte Light Sweet Crude zeitweise 94,53 Dollar. In London
erreichte der Preis für die Sorte Brent mit 90,94 Dollar ebenfalls einen
neuen Rekord. Der Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse zog ebenfalls
kräftig an.
Der Goldpreis stieg erstmals seit 1980 über 800 Dollar pro Feinunze.