Pilgerreisen
Vatikan chartert Flüge der Bud-Spencer-Airline
27.08.2007
Lourdes, Fatima, Heiliges Land: Der Vatikan startet Charterflüge zu Pilgerstätten - mit einer Airline, die Schauspieler Bud Spencer einst gründete.
Am Montag ist der erste Charterflug, der vom vatikanische Pilgerbüro ("Opera Romana Pellegrinaggi", OPR) organisiert worden war, vom römischen Flughafen Ciampino nach Lourdes gestartet. An Bord des Flugs befand sich der römische Generalvikar, Kardinal Camillo Ruini, der eine Gruppe von ausgewählten Gästen in den südfranzösischen Marienwallfahrtsort begleitete.
Gelb-weiße Flagge
Der Charterflug ist das Ergebnis eines
Abkommens zwischen dem vatikanischen Pilgerbüro und der privaten
italienischen Fluggesellschaft Mistral Air. Gläubige sollen in die
bekanntesten Pilgerstätten der Welt fliegen können. Geflogen wird an Bord
von Charter-Maschinen mit gelb-weißer Flagge, den Farben des Vatikans. Die
Maschinen sind an einem Logo mit dem Motto "Ich suche Dein Antlitz, mein
Herr!", zu erkennen. Auch die Einrichtung der Flugzeuge entspricht den
Bedürfnissen älterer oder behinderter Passagiere.
"Pilgerreisen ändern sich mit der Zeit. Doch ihr wahrer Inhalt ändert sich nicht. Ziel ist der tiefere Kontakt mit Gott", betonte Ruini. "Jahrelang haben Pilger Lourdes mit der Bahn erreichen können, doch das Flugzeug hat die Gewohnheiten geändert. Wir wollen günstige Preise anbieten, damit so viele Gläubige wie möglich an den Pilgerreisen teilnehmen können", sagte Ruini am Montag.
Große Nachfrage
"Wir wollen der zunehmenden Nachfrage nach
Pilgerreisen entgegenkommen. Immer mehr Menschen wollen Orte wie Lourdes,
das Heilige Land, Fatima, Santiago di Compostela, sowie Tschenstochau
(Czestochowa) in Polen besuchen", erklärte Cesare Atuire, Geschäftsführer
des römischen Pilgerbüros.
"Bis Ende dieses Jahres werden wir Testflüge machen, ab dem kommenden Jahr sollen dann regelmäßige Verbindungen zu den bekanntesten Pilgerstätten angeboten werden", erklärte Atuire. Er rechnet mit einer starken Nachfrage von Flügen nach Lourdes, da im kommenden Jahr der 150. Jahrestag der ersten Erscheinung der Muttergottes in der französischen Kleinstadt gefeiert wird. Die Kosten der Flugreisen sollen niedrig bleiben. "Wir wollen den Bedürfnissen der Pilger entgegen kommen", erklärte Atuire.
Bud Spencer gründete Airline
Auch die Fluggesellschaft
Mistral Air, die 1981 vom Schauspieler Bud Spencer gegründet und danach der
italienischen Post verkauft wurde, erhofft sich dank der Zusammenarbeit mit
dem Vatikan Gewinne. "Für unsere Fluggesellschaft ist die Partnerschaft mit
dem römischen Pilgerbüro eine große Ehre. Der Gewinn ist jedoch nicht unser
Hauptziel", betonte der Präsident von Mistral Air, Francesco Pizzo.
Weltweit sind Pilgerreisen hoch im Kurs. Bis Jahresende rechnet man, dass es in der Welt 150 Millionen christliche Pilger geben wird. In diesem Jahr soll die Zahl der Pilger um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen.