Chef-Wechsel
Verbund auf Vorstands-Suche
17.04.2008
Ab 1. Jänner 2009 sucht der Verbund-Konzern zwei neue Vorstandsmitglieder. Bei der ÖVP gibt es noch keine einheitliche Linie wegen der Nachfolge.
Der Verbund-Konzern, Österreichs größter Stromerzeuger, sucht ab Freitag, offiziell zwei neue Vorstandsmitglieder. In der nun erfolgten Ausschreibung werden per 1. Jänner 2009 sowohl ein Vorstandsvorsitzender als auch ein Stellvertreter gesucht. Interessenten haben einen Monat Zeit, sich zu bewerben, berichtet die "Presse" in ihrer Freitags-Ausgabe.
Verträge laufen aus
Es wird seit Monaten inoffiziell über
Verbund-Personalia spekuliert. Die Verträge von Verbund-Generaldirektor
Michael Pistauer und seinem Vize Hannes Serenig laufen zu Jahresende 2008
aus. Während der Vertrag von Sereinig wohl verlängert wird, ist die Causa
Pistauer etwas diffiziler. Er würde zwar gerne weiterhin den Job machen,
allerdings nicht für die gesamten fünf Jahre. Ein Zwei-Jahresvertrag wäre
ihm am liebsten, um die Neuausrichtung des Konzerns abzuschließen.
Allerdings wird das kaum möglich sein: Die ÖVP, die über Wirtschaftsminister
Martin Bartenstein für den Verbund zuständig ist, möchte auf Nummer sicher
gehen und eine Person ihres Vertrauens für fünf Jahre bestellen.
Keine einheitliche ÖVP-Linie
Bei konkret in Frage kommenden
Personen gibt es allerdings keine einheitliche ÖVP-Linie: Klubobmann
Wolfgang Schüssel setze sich hinter den Kulissen massiv dafür ein, dass
Ulrike Baumgartner-Gabitzer Verbund-Chefin wird. Sie war einst seine
Kabinettschefin, ehe sie Generalsekretärin des Verbandes der E-Wirtschaft
wurde. Bartenstein soll hingegen von der Variante Baumgartner-Gabitzer
weniger angetan sein. Zumal die 50-Jährige nach wie vor stellvertretende
Partei-Chefin der ÖVP Wien ist - und Bartenstein alles daran setzt, allzu
auffällige Verbindungen zwischen Politik und Verbund zu verhindern, so die
Zeitung. Und eine Kür von Baumgartner-Gabitzer zur Verbund-Chefin in der
Branche Verwunderung auslösen würde. Der Wirtschaftsminister setzt daher auf
externe Bewerbungen. Echte Fachleute aus der E-Wirtschaft also.