Auch der Umsatz des Sportwagenherstellers schrumpft, der Konzern wird daher die Aufstockung des VW-Anteils verschieben.
Die Absatzkrise in der Automobilindustrie trifft auch den erfolgsverwöhnten Sportwagenhersteller Porsche. Die Verkaufszahlen des Stuttgarter Konzerns sind eingebrochen. In den Monaten August bis November seien weltweit nur noch 25.200 Autos ausgeliefert worden gegenüber 30.700 verkauften Fahrzeugen im Vorjahreszeitraum.
Produktion wird zurückgefahren
Auch der Umsatz schmolz in
den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2008/09 (31. Juli) auf etwa zwei
Mrd. Euro von 2,36 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Details zur
Geschäftsentwicklung will Porsche Mitte Dezember nennen. Wegen des
Absatzeinbruchs fährt Porsche wie andere Autohersteller in den kommenden
Monaten die Produktion zurück und lässt tageweise die Bänder stillstehen, um
nicht auf Halde zu produzieren. Im Stammwerk Zuffenhausen stand die
Produktion erstmals am vergangenen Freitag still. Bis Ende Jänner 2009 werde
es sieben weitere Ausfalltage geben, so das Unternehmen. Da die
Arbeitszeitkonten der Porsche-Mitarbeiter gut gefüllt seien, sei keine
Kurzarbeit notwendig.
Aufstockung des VW-Anteils verschoben
Wegen des anhaltend hohen
Volkswagen-Aktienkurses zögert Porsche mit der angekündigten Aufstockung
seines Anteils auf mehr als 50 Prozent. "Angesichts des gegenwärtigen
wirtschaftlichen Umfelds wird es zunehmend unwahrscheinlicher, dass wir
dieses Ziel noch in diesem Kalenderjahr erreichen können", sagte
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz in
Stuttgart. Ziel bleibe aber, "so bald wie möglich" die
Mehrheit der Stimmrechte an Volkswagen zu erreichen und den Anteil im
kommenden Jahr auf 75 Prozent der VW-Stammaktien aufzustocken.
Porsche habe inzwischen alle aufsichts- und kartellrechtlichen Genehmigungen für den Mehrheitseinstieg bei VW vorliegen, sagte Wiedeking. An einen Aktienrückkauf denke Porsche trotz der jüngsten Kursverluste nicht. "Wir verschwenden an solche Ideen keinen Gedanken", sagte Wiedeking. Die langfristige Strategie zur Steigerung des Unternehmenswerts habe Vorrang.
Sechsköpfiger Porsche-Vorstand kassiert 143,5 Millionen Euro
Die
sechs Vorstandsmitglieder des Autobauers Porsche haben für das abgelaufene
Geschäftsjahr 2007/08 143,5 Mio. Euro an Vergütungen erhalten. Das geht aus
dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. Im Geschäftsjahr
2006/07 (31. Juli) hatten die sechs höchstrangigen Porsche-Manager 112,7
Mio. Euro erhalten.