Die EU macht nun ernst mit der Marktbeobachtung der Zapfsäulenpreise in Relation zu den Weltmarktkosten. Die Preise spielen derzeit verrückt
Vorreiter ist Österreich, das dieses Monitoring schon eingeführt hat. "Wir wissen, dass die Spritpreisentwicklung nicht nur auf nationaler Ebene diskutiert werden kann. Es freut mich deshalb sehr, dass meine europäischen Kolleginnen und Kollegen dem österreichischen Vorschlag gefolgt sind", so Theodor Thanner, Chef der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB).
Unterstützung kam beim Treffen der Direktoren der EU-Wettbewerbsbehörden insbesondere aus Großbritannien. Die heimischen Autofahrerclubs erhoffen sich von der Marktbeobachtung mehr Markttransparenz und mehr Wettbewerb, sprich günstigere Spritpreise.
Große Preisdifferenzen
"Tanken ist für die Autofahrer
zurzeit fast wie Lottospielen.“ Mit diesem drastischen Vergleich kritisierte
ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brandau jedoch die aktuelle Situation an den
heimischen Tankstellen. Quer durch Österreich zeigt sich derzeit nämlich ein
seltsames Bild: Manche Tankstellen senken die Preise ein wenig, andere
wiederum bitten die Autofahrer dafür umso kräftiger zur Kasse. Ein
Spritpreischeck des ÖAMTC zeigt, dass der gestrige Niedrigstpreis für Diesel
bei 1,169 Euro und der Höchstpreis bei 1,369 Euro lag, bei Super reichte die
Palette von 1,159 Euro bis 1,345 Euro pro Liter.
Eigentlich müssten die Spritpreise sinken, denn die Angst vor der Weltwirtschaftskrise hat den Ölpreis stark nach unten getrieben. US-Leichtöl fiel zeitweise sogar auf 95,50 Dollar je Barrel. Die US-Sorte hatte sich bereits am Montag um mehr als zehn Dollar verbilligt. Das war der stärkste Preisrückgang seit April 2003.