Deutschland
Viele Steuersünder haben gestanden
26.02.2008
Deutsche Fahnder ermitteln gegen Hunderte Personen. Vedacht: Steuerhinterziehung. Die meisten haben gestanden.
Bei den Ermittlungen in der Affäre um die Steuerhinterziehung reicher Deutscher über Stiftungen in Liechtenstein hat die Staatsanwaltschaft Bochum bisher Wohnungen und Büros von rund 150 Verdächtigen durchsucht. 91 von ihnen hätten die Vorwürfe eingeräumt und zum Teil bereits einen Teil ihrer Steuerschuld als Abschlagszahlung beglichen, sagte Staatsanwalt Hans-Ulrich Krück am Dienstag in Bochum. So seien bereits 27,8 Mio. Euro zusammengekommen; diese Summe erhöhe sich täglich.
Zweite Auslandsbank
Krück bestätigte, dass bei den Ermittlungen
neben der Liechtensteiner LGT-Bank der Name einer zweiten Auslandsbank
"auffällig" geworden sei. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge
handelt es sich um die Vontobel Treuhand AG in Vaduz, einer Tochter der
Schweizer Vontobel-Gruppe.
München, Frankfurt, Stuttgart, Nordrhein-Westfalen
Die
meisten Durchsuchungen gab es im Großraum München, in Frankfurt, in
Stuttgart, Hamburg und Nordrhein-Westfalen, wie Krück weiter mitteilte. Bei
den durchsuchten Banken fahndeten die Ermittler seinen Angaben zufolge nach
Konten oder Schließfächern einzelner Beschuldigter. Einzelne Bankmitarbeiter
stünden zudem im Verdacht, Kunden bei der Geldanlage über Liechtensteiner
Stiftungen geholfen und damit Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu
haben.