Auslastung sinkt

Voestalpine muss Kurzarbeit ausweiten

28.02.2009

Der von der weltweiten Finanzkrise gebeutelte Stahlkonzern voestalpine will die Kurzarbeit ausweiten und möglicherweise verlängern.

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Das kündigte Vorstandschef Wolfgang Eder am Mittwoch an. "Wir wollen so viele Mitarbeiter wie möglich in Beschäftigung halten", beruhigte Eder. Der Konzern sei nur zu rund 70 Prozent ausgelastet. "Im Moment leben wir von der Hand in den Mund", so der Stahl-Boss. Ein Silberstreif am Horizont sei nicht in Sicht. Die Dividende für 2008/09 wird voraussichtlich spürbar gekürzt. Im Vorjahr wurden 2,10 Euro je Aktie gezahlt.

Auslastung nur 3 Wochen planbar
Üblich sei eine sichere Auslastung von drei bis sechs Monaten, "heute sehen wir drei Wochen, wenn es gutgeht, mit manchen Kunden planen wir wöchentlich", sagte der Voest-Chef. "Wir gehen für 2009 durchgehend von einer 70-Prozent-Auslastung aus, da wir keine Verbesserung der Konjunktursituation sehen", so Eder.

Deutlich darunter liegt voraussichtlich der Bereich Automotive mit 50 bis 60 Prozent, eine weitaus bessere Auslastung wird für die Bahnsysteme mit rund 90 Prozent erwartet.

Über eine Verlängerung der Kurzarbeit will Eder noch vor dem Sommer diskutieren. Er schließt auch eine "Verbreiterung" auf mehr als die bisher angemeldeten 7.600 Arbeitnehmer nicht aus. "Wir versuchen, so weit als möglich mit Kurzarbeit auszukommen."

Verhandlungen über Behaltefrist
Eders Schmerzgrenze für eine Behaltefrist nach der Kurzarbeit, die derzeit zwischen den Sozialpartnern neu ausverhandelt wird, liegt bei "maximal drei bis vier Monaten" - alles andere sei "einfach zu restriktiv, vor allem wenn man nicht absehen kann, was sich konjunkturell in den nächsten 18 Monaten tut".

Wenn sich keine politische Lösung in diesem Sinne findet, will Eder "eine interne Lösung für die Kurzarbeit" als Alternative finden, "bevor wir in großflächige Freisetzungen gehen".

Von den aktuell 7.600 Mitarbeitern, die innerhalb des Stahlkonzerns zur Kurzarbeit angemeldet sind, arbeiten 5.500 in Österreich. Darin enthalten sind auch bereits die 406 Mitarbeiter der Böhler Bleche in Mürzzuschlag, die heute im Rahmen einer Betriebsversammlung über die Kurzarbeit informiert wurden. Die Kurzarbeit werde derzeit noch nicht zur Gänze ausgeschöpft - davor müssten noch Überstunden und Resturlaube abgebaut werden.

1.412 Leiharbeiter wurden bereits gekündigt - 747 davon waren im Inland beschäftigt. Betriebsbedingt gekündigt worden seien bisher nur 300 von konzernweit 42.062 Arbeitnehmern aus der Stammbelegschaft (per Ende Dezember).

Dividende wird deutlich zurückgenommen
Angesichts des konjunkturellen Gegenwinds hat Eder die Ertragserwartungen für das laufenden Geschäftsjahr 2008/09 (per Ende März) beim operativen Gewinn von 1,15 Mrd. Euro im Vorjahr auf "etwa 1 Mrd. Euro" zurückgeschraubt. Es werde zwar eine Dividende geben, deren Höhe "irgendwo zwischen 50 Cent und 2,10 Euro" (dem Vorjahreswert, Anm.) zu liegen kommen werde, deutete Eder eine beträchtliche Kürzung an. 2007/08 war die Ausschüttung von 1,45 auf 2,10 Euro angehoben worden.

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