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Vom Teppichverkäufer zum Ikea-Chef

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Ohlsson könnte aber lediglich Statthalter für den Sohn des Ikea-Gründers Peter Kamprad sein.

Natürlich lässt sich der neue Chef der größten Möbelkette der Welt zur Amtsübernahme in einem Ikea-Korbsessel und vor einem weißlackierten Ikea-Regal ablichten. Ob der am Dienstag angetretene Mikael Ohlsson seinen Chefsessel aber vielleicht nur als Statthalter auf Zeit halten kann, gilt in Schweden als schwer zu beantwortende Frage.

Denn pünktlich zur Ablösung des bisherigen Ikea-Konzernchefs Anders Dahlvig plauderte ein Insider in der Zeitung "Aftonbladet" eine ganz andere Personalie aus: Danach will Unternehmensgründer Ingvar Kamprad (83) seinen ältesten Sohn Peter (45) an die Spitze des Unternehmens mit weltweit 130.000 Beschäftigten und mehr als 150 Warenhäusern in 24 Ländern hieven.

Kamprad bleibt der Herrscher
Dass Kamprad Senior immer noch der Herrscher über sein Möbelimperium aus dem Land der Elche ist, hat er gerade in den letzten Monaten wieder gezeigt. Weder Dahlvig noch sein Nachfolger haben sich öffentlich zur Lage Ikeas geäußert, sondern Kamprad selbst: "Zu bequem und schlapp" habe man angesichts der Finanzkrise agiert und müsse nun Personal abbauen, polterte Kamprad im Juli und beklagte einen Umsatzrückgang um sieben Prozent.

In einer Radio-Plauderstunde über sein Leben posaunte der eigenwillige Schwede aus, dass sich sein Unternehmen in Russland durch korrupte Behörden und Lieferanten um umgerechnet fast 150 Mio. Euro betrogen fühlt. Das hätten die vom Gründer und Besitzer angeheuerten Spitzenmanager wie Ohlsson kurz vor der jetzt anstehenden Zehn-Jahresfeier der ersten Ikea-Eröffnung in Russland sicher lieber diskreter behandelt.

Vom Teppichverkäufer zum Chef
Der 1957 geborene Ohlsson kann sein Amt an der Konzernspitze als echtes Ikea-Eigengewächs antreten: Er startete vor 30 Jahren als Teppichverkäufer im Ikea-Haus in Linköping und brachte es nach und nach zum Regionalchef in Schweden sowie zuletzt für ganz Nordamerika und Südeuropa mit Wohnsitz in Barcelona.

Zu seinen Plänen werde er sich erst später äußern, und auch dann nur in "einigen wenigen ausgewählten Interviews", verlautete am Dienstag aus der Ikea-Zentrale in Helsingborg. Kamprad lobt die "Heimatverbundenheit" seines neuen Mannes an der Spitze. Dass sich seine Meinung in Personalangelegenheiten aber mitunter schnell ändert, können nicht zuletzt Kamprads drei Söhne Peter, Jonas und Mathias nach leidvollen Erfahrungen bezeugen.

Ohlsson Statthalter für Kamprad-Sohn?
Immer mal wieder bekundete der Vater öffentlich, seine Sprösslinge seien leider nicht für die Übernahme des Milliarden-Erbes geeignet. Nun aber wird in einem für nächste Woche angekündigten Buch des früheren Ikea-Managers Johan Stenebo dargelegt, dass Kamprad hinter den Kulissen für die Zeit nach seinem Tod alle Weichen für die uneingeschränkte Herrschaft von Peter, dem ältesten der drei, gestellt hat. Ikea wollte die Angaben aus dem Buch vorerst nicht kommentieren.

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