Die Gewerkschaft ver.di setzte am Donnerstag ihre Warnstreiks bei der Deutschen Post fort. Am Freitag kommt es zur großen Urabstimmung.
Millionen Briefe und Pakete können wegen bundesweiter Warnstreiks bei der Post am Donnerstag voraussichtlich nicht zugestellt werden. ver.di setzte in der Früh die Warnstreiks in zahlreichen Postdepots fort, wie die Gewerkschaft mitteilte. An dem Ausstand beteiligen sich den Angaben zufolge Brief- und Paketzusteller sowie Verteilpersonal in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland. Am Freitag soll die Urabstimmung über einen regulären Streik beginnen.
Vor unbefristetem Steik
"Die Deutsche Post AG hat die vergangene
Woche tatenlos verstreichen lassen und steuert damit direkt in einen
unbefristeten Streik", erklärte Uwe Speckenwirth, ver.di-Fachbereichsleiter
Postdienste in Nordrhein-Westfalen. Die Vorbereitungen für die Urabstimmung
seien abgeschlossen, so dass die Mitgliederbefragung wie angekündigt
beginnen könne.
Verhandlungen gescheitert
Die Verhandlungen für die 130.000
Tarifkräfte bei der Deutschen Post waren am 19. April für gescheitert
erklärt worden. Kernpunkt des Tarifkonflikts ist die Forderung der
Arbeitgeber nach längeren Arbeitszeiten für die Postbeschäftigten. ver.di
lehnt dies mit Blick auf einen als Folge davon zu erwartenden Stellenabbau
ab. Auch bei den Gehaltsanhebungen sind beide Seiten noch auseinander.
Das Offert der Post sieht eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent, Verlängerung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde pro Woche und eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 30. Juni 2011 vor. Ver.di verlangt sieben Prozent höhere Einkommen, die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Mitte 2011 und zehn Arbeitszeitverkürzungstage pro Jahr.