Ausgenommen wie eine Weihnachts-Gans: Die Zocker im Hypo-Monopoly.
Das große Schalten und Walten in der Hypo Group Alpe Adria. Politiker und Manager haben nach Gutdünken in der Bank gefuhrwerkt.
- Jörg Haider. Der verstorbene Kärntner Landeshauptmann nutzte die einstige Landesbank wie ein Casino. Der Balkan wurde dabei mit unglaublich fahrlässigen Geschäften erobert. Dass dem Land, dem Landeshauptmann und den Aufsichtsräten nichts aufgefallen ist, kann ausgeschlossen werden. Gegengesteuert hat aber niemand. Ganz im Gegenteil. Haider schröpfte die Hypo zusätzlich für seine Kärntner Prestige-Projekte (Wörtherseestadion, Schlosshotel Velden).
- Wolfgang Kulterer. Der Manager stand bis 2006 an der Spitze der Bank (nach einem Skandal in Zusammenhang mit Devisengeschäften musste er gehen). Er trieb den Vormarsch der Bank in Südosteuropa voran. Wenn Haider etwas wollte, dann wurde es erfüllt. Wegen seiner Deals braucht die Bank jetzt zwei Milliarden mehr. Jetzt ist die Justiz am Zug.
- Gerhard Dörfler. Der Kärntner Landeshauptmann muss wie Haider gewusst haben, wie es um die Bank wirklich steht – hat dagegen aber ebenfalls nichts rechtzeitig getan.
- Tilo Berlin. Der smarte deutsche Investor ist bereits im Visier der deutschen Staatsanwaltschaft. Berlin war mit Freunden bei der Hypo eingestiegen und hatte das Paket nur wenig später mit dem sattem Gewinn von 140 Millionen Euro an die BayernLB weiterverkauft. Berlin wehrt sich und hat eine Gutachterin geklagt, die den Deal im Auftrag der bayerischen Regierung zerpflückt hat.
- Werner Schmidt. Der frühere Chef der BayernLB steht als Niete im Nadelstreif. Unter seiner Führung hat die Bank 2007 die Hypo gekauft und dabei noch 1,7 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt. Die deutsche Justiz prüft nun, ob absichtlich ein zu hoher Preis gezahlt wurde und Schmidt sowie Berlin und seine Investoren davon profitiert haben.