Wienerberger
Weitere 20 Werke vor der Schließung
17.03.2009
Nettoverschuldung hat sich verdoppelt, Prognose für 2009 bleibt düster
Der börsenotierte Baukonzern Wienerberger beschleunigt im heurigen Jahr seinen Sparkurs und wird weitere 20 Werke aus der Produktion nehmen, unter ihnen das Hintermauer-Ziegelwerk in Laa an der Thaya (26 Beschäftigte). Dies gab das Management heute bekannt. Bereits 2008 waren 27 Werke geschlossen worden. Der Sparkurs wird den Abbau von 600 bis 800 Arbeitsplätze im gesamten Konzern bedeuten. Ende vergangenen Jahres wurden noch 14.000 beschäftigt.
Vorstandsgagen geschmolzen
Wolfgang Reithofer, der als
Vorstandsvorsitzender 2007 noch brutto 1,57 Mio. Euro eingestreift hat, hat
2008 um 41 Prozent weniger verdient - "nur" mehr 920.199 Euro. Das geht aus
dem am Geschäftsbericht 2008 hervor. Auch seine Vorstandskollegen mussten
mit ihren Gagen in ähnlichem Ausmaß "Federn lassen". Große Teile der
Managergagen sind erfolgsabhängig.
Schlechte Zahlen
Der Baustoffkonzern hat 2008 deutlich
schlechtere Zahlen ausgewiesen als für 2007. Der Konzernumsatz fiel um zwei
Prozent auf 2,4 Mrd. Euro, der operative Gewinn um 32 Prozent auf 239,8 Mio.
Euro, das Ergebnis nach Steuern um 65 Prozent auf 103,3 Mio. Euro. "Zur
Sicherung der Liquidität" werde Wienerberger für 2008 keine
Dividende ausschütten, teilte das Unternehmen mit. 2007 hatten die
Eigentümer noch 1,45 Euro je Aktie erhalten.
Nettoverschuldung verdoppelt
Das Konzerneigenkapital inklusive
Anteile in Fremdbesitz verringerte sich um 7 Prozent auf 2.497,2 Mio. Euro.
Das Finanzergebnis hat sich von 5,3 Mio. Euro auf minus 35,0 Mio. Euro
verschlechtert. Obwohl die "Ausgaben für Wachstumsprojekte"
um knapp 100 Mio. gekürzt wurden, stieg die Nettoverschuldung um 57 Prozent
auf 890,2 Mio. Euro (566,8 Mio.)
Unsicheres 2009
Das Jahr 2009 wird "äußerst schwierig und
herausfordernd" heißt es in der Unternehmensmitteilung. Vor allem die
Prognosen für die Länder Osteuropas seien mit besonders großen
Unsicherheiten behaftet. Auch hätten die Vorstandsmitglieder für 2008 auf 77
Prozent ihrer variablen Bezüge verzichtet, Aktienoptionen würden nicht
wirksam. Für das erste Quartal 2009 erwartet Wienerberger "deutliche
Rückgänge" in den Ergebnissen. Das erste Quartal sei in der
Baubranche aber weniger aussagekräftig, eine genauere Sicht auf die
Konjunkturentwicklung 2009 werde vor Mai dieses Jahres nicht möglich sein.