Die Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone, in den USA und Japan wird stärker schrumpfen als angenommen. Besonders hart trifft die Krise die Entwicklungsländer.
Die Weltbank hat ihre Konjunkturprognosen für die Euro-Zone, die USA und Japan gesenkt. Die wirtschaftlichen Aussichten seien weiter ungewöhnlich unsicher, erklärte die Weltbank am Montag zur Begründung. Daher werde die Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone, in den USA und in Japan 2009 stärker schrumpfen als bisher angenommen. Auch die Erholung werde im kommenden Jahr schwächer ausfallen. Dagegen blickt die Weltbank optimistischer als zuvor auf die Erholung 2010 in China, Russland und Indien.
MInus 4,5 Proezent in der Euro-Zone
Für die Eurozone rechnet die
Weltbank im laufenden Jahr nun mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung
von 4,5 Prozent statt dem bisher vorausgesagtem Minus von 2,7 Prozent. Die
US-Wirtschaft soll demnach um drei Prozent schrumpfen statt um 2,4 Prozent,
die japanische Wirtschaft um 6,8 Prozent statt um 5,3 Prozent.
Für das nächste Jahr schraubte die Weltbank ihre Wachstumsprognose für die Eurozone auf 0,5 Prozent von 0,9 Prozent zurück. Die Vorhersage für die USA nahm sie auf 1,8 Prozent von 2,0 Prozent zurück. In Japan sei nur noch mit einem Wachstum von 1,0 Prozent statt 1,5 Prozent zu rechnen.
Krise trifft Entwicklungsländer besonders hart
Die globale
Wirtschaftskrise und Finanzmarktschwäche wirken sich nach Angaben der
Weltbank dramatisch auf die privaten Mittelzuflüsse für die ärmeren Länder
aus. Die Kapitalflüsse in die Entwicklungsländer werden nach einer Prognose
der Organisation in diesem Jahr mit wahrscheinlich 363 Mrd. Dollar (261 Mrd.
Euro) weniger als ein Drittel des bisherigen Höchststands von 1,2 Bill.
Dollar im Jahr 2007 erreichen.
Ohne China und Indien sinkt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Entwicklungsländern der Prognose der Weltbank zufolge um 1,6 Prozent. Die Folge sei, dass mehr Arbeitsplätze verloren gehen und mehr Menschen in die Armut geworfen würden.
"Entwicklungsländer können eine wichtige Antriebskraft bei der Erholung (der Weltwirtschaft) werden, in der Annahme, dass die einheimischen Investitionen wieder mit internationaler Hilfe ansteigen", sagte Weltbank-Chefökonom Justin Lin. Dazu gehöre, dass den Ländern wieder internationale Kredite zufließen. Die Weltbank hatte zuletzt ihre Prognose für die globale Konjunktur in diesem Jahr deutlich nach unten korrigiert und erwartet nun, dass die Weltwirtschaft um 2,9 Prozent schrumpft.