Keine Trendwende
Weniger Arbeitslose in Deutschland
30.09.2009
Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Jobsuchenden jedoch gestiegen.
Der Wind auf dem Arbeitsmarkt weht bereits schärfer, doch im September ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland noch einmal um 125.000 auf 3,346.000 gesunken. "Dies ist jedoch keine Trendwende", betonte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, am Mittwoch in Nürnberg. Die Herbstbelebung könne die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nicht dauerhaft aufhalten. "Insgesamt bleiben die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt weiterhin spürbar." Die Arbeitslosenquote nahm im September um 0,3 Punkte auf 8,0 Prozent ab. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 7,4 Prozent gelegen.
Schwere Rezession verursucht Arbeitslosenanstieg
Im September
waren 266.000 Menschen mehr auf Jobsuche als vor einem Jahr. Der Anstieg
erkläre sich mit der schweren Rezession, in der sich die deutsche Wirtschaft
befinde, erläuterte die BA. Entlastend wirke aber zum einen die noch immer
weit verbreitete Kurzarbeit - die Unternehmen zeigten im September ersten
Schätzungen zufolge für rund 100.000 Mitarbeiter Kurzarbeit an. Zum anderen
helfe auch das rückläufige Arbeitskräfteangebot, das im Durchschnitt des
Jahres 2009 um etwa 135.000 zurückgehe.
Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl im September um 12.000 auf 3,461 Millionen. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 5.000, im Osten um 7.000 ab. Die Erwerbstätigkeit nahm von Juli auf August um 43.000 auf 40,19 Mio. zu. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sie sich jedoch um 156.000. Bereinigt um saisonale Einflüsse sank die Zahl der Erwerbstätigen um 4.000.
Rund 27,34 Mio. Menschen hatten nach den letzten vorliegenden Daten vom Juli einen sozialversicherungspflichtigen Job - ein Rückgang von 102.000 gegenüber dem Vorjahr. Die Abnahme wird laut BA vor allem dadurch begrenzt, dass die Teilzeitbeschäftigung noch steigt, während die Vollzeitbeschäftigung deutlich rückläufig ist. Saisonbereinigt nahm die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 5.000 ab.