Die Österreicher zeigen erste Tendenzen beim Sparen - es ist bei Lebensmitteln und Energie angesagt, in der Freizeit jedoch nicht.
Die Wirtschaftskrise führt bereits zu ersten Spartendenzen bei den Österreichern. Fast jeder zweite Österreicher gibt an, den Gürtel enger zu schnallen. Vor allem beim Einkaufen werde stärker auf den Preis geachtet, und im Haushalt versuche man, Energie zu sparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage vom Institut für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Wien von Ende Jänner bei 1.800 Konsumenten.
Optimisten überwiegen
Dennoch überwiegen unter den Befragten
noch die Optimisten, betonte Studienautor Claus Ebster. Mit 37 Prozent
blicke die relative Mehrheit der Konsumenten der nahen Zukunft mit
Zuversicht entgegen. 31 Prozent der Befragten sehen den nächsten Monaten
hingegen mit Pessimismus entgegen und erwarten sehr starke oder starke
Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf ihr persönliches Leben. 32 Prozent
sind unentschieden.
Sparefroh bei Lebensmitteln und Energie
"Bei den Ausgaben wird
vor allem dort gespart, wo man es am wenigsten spürt", so
Konsumentenforscher Ebster. Acht von zehn Konsumenten gaben an, in den
nächsten Monaten bei Lebensmitteleinkäufen mehr auf den Preis zu achten, und
77 Prozent der Befragten werden versuchen, im Haushalt Energie zu sparen.
Zwei Drittel der Konsumenten wollen künftig häufiger bei Diskontern
einkaufen.
Kein Rotstift bei gutem Essen und Kosmetik
Weniger
Sparbereitschaft herrscht hingegen in der Freizeit, zeigt die Umfrage.
Dennoch geben 40 Prozent der Konsumenten an, weniger Geld für
Freizeitaktivitäten ausgeben zu wollen. Es gibt allerdings auch Produkte und
Dienstleistungen, bei denen sich Herr und Frau Österreicher auf gar keinen
Fall einschränken möchten. "Frei nach dem Motto 'Man gönnt sich ja sonst
nichts' wird am wenigsten auf gutes Essen verzichtet", meinte Ebster.
Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern, welche Produkte
als unverzichtbar angesehen werden: Während 17 Prozent der Frauen am
wenigsten auf Produkte aus dem Bereich Kosmetik und Wellness verzichten
wollen, sind es bei den Männern nur 3 Prozent.
Auch wenn in Zeiten der Wirtschaftskrise mehr auf das Geld geachtet wird, das Preisbewusstsein der Konsumenten scheint immer noch relativ gering zu sein: Nur ein Drittel der Befragten wusste, wie hoch das Porto eines Standardbriefes im Inland ist.