Keine Erholung
Werbeflaute trifft Axel Springer
06.08.2009
Im Halbjahr ein Viertel weniger EBITDA im Vergelich zum Vorjahr.
Der deutsche Medienkonzern Axel Springer leidet unter dem Einbruch der Werbemärkte. Im ersten Halbjahr 2009 ging der Umsatz um 6,6 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,1 Prozent auf 162,3 Mio. Euro, wie Axel Springer am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Konzern hält an seiner verhaltenen Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest. Bei rückläufigen Umsätzen werde das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen.
Keine Erholung
"Derzeit sehen wir noch keine Anzeichen für eine
Erholung in unseren wichtigsten Märkten", erklärte der Vorstandsvorsitzende
Mathias Döpfner. Axel Springer habe sich dem Einbruch der Werbekonjunktur
nicht entziehen können. Der Rückgang der Werbeerlöse um 13 Prozent auf 541,5
Mio. Euro habe der Verlag allerdings durch ein Einnahmeplus bei den
digitalen Medien um 15,1 Prozent teilweise kompensieren können. Die
Vertriebserlöse blieben mit einem Minus von 2,9 Prozent auf 580,4 Mio. Euro
vergleichsweise stabil.
Döpfner sieht Europas größtes Zeitungshaus ("Bild", "Die Welt") gut für die Krise gewappnet. So sei die Abhängigkeit von Auto-, Stellen- und Immobilienanzeigen, die in den letzten Jahren vor allem ins Internet abgewandert sind, mit sechs Prozent des Umsatzes eher ging.
Print-Geschäft
Axel Springer will sich noch stärker als
zuvor auf die starken Print- und Online-Titel konzentrieren. "Unsere Basis
bleibt das Print-Geschäft", sagte Döpfner. So leisten die nationalen
Zeitungstitel weiterhin den höchsten Beitrag zum Konzernergebnis. Der Umsatz
in diesem Segment lag mit 590,6 Mio. Euro 5,8 Prozent unter dem
Vorjahreswert. Die "Bild"-Zeitung als stärkster Titel habe sich
vergleichsweise gut behaupten können.