Die drittgrößte deutsche Landesbank WestLB hat 2007 einen deutlich höheren Milliardenverlust verbucht als erwartet.
Der Fehlbetrag des Düsseldorfer Bankkonzerns belief sich auf 1,6 Milliarden Euro, teilte die WestLB am Mittwoch in Düsseldorf mit.
Geringerer Verlust war angekündigt
Im Jänner hatte der
Vorstand noch einen Verlust von etwa einer Milliarde Euro angekündigt.
Zusätzlich waren Abschreibungen von ebenfalls etwa einer Milliarde Euro
geplant. Die Gesamtbelastungen aus der internationalen Finanzmarktkrise
beliefen sich jedoch wie angekündigt auf rund 2 Milliarden Euro. Die - als
vorübergehend eingeschätzten - Abschreibungen außerhalb der
Gewinn-Verlust-Rechnung seien deutlich niedriger ausgefallen.
"Schwierigste Lage der Geschichte"
Der scheidende
WestLB-Vorstandschef Alexander Stuhlmann sagte, die WestLB sei durch die
US-Finanzmarktkrise in die "wohl schwierigste Lage ihrer Geschichte"
geraten. Der von den Eigentümern der Bank aufgespannte Risikoschirm befreie
die Bank aber jetzt weitgehend von den Belastungen der Finanzmarktkrise.
Das Land Nordrhein-Westfalen, die Sparkassen und die Kommunalverbände garantieren mit insgesamt fünf Milliarden Euro für ausgelagerte Risiken. Für die WestLB sei damit der "Weg frei, sich auf die Zukunft zu konzentrieren", sagte Stuhlmann. Der erst im vergangenen Sommer an die Spitze der WestLB berufene Bankchef gibt sein Amt zum 1. Mai an Heinz Hilgert ab.
1.350 Stellen werden abgebaut
Im laufenden Jahr erwartet die
WestLB durch den Konzernumbau weitere Ergebnisbelastungen. "Den
Restrukturierungsprozess starten wir in einem nach wie vor äußerst
schwierigen Marktumfeld", sagte Finanzvorstand Hans-Jürgen Niehaus einer
Mitteilung zufolge. Bis zum Jahr 2010 will die Bank wie angekündigt rund
1.350 ihrer etwa 5.900 Stellen abbauen. Dadurch und durch andere Maßnahmen
will die WestLB pro Jahr rund 300 Millionen Euro einsparen.