Nach der 17-jährigen Amtszeit hätte er sich aber einen anderen Abgang gewünscht.
Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat eine positive Bilanz seiner 17-jährigen Amtszeit gezogen, zugleich aber Bedauern über die Art seines Abgangs geäußert. "Als ich am 1. Oktober 1992 Vorstandschef von Porsche wurde, hatte ich viele Erwartungen. Was ich letztlich erreicht habe, wäre mir damals nicht einmal im Traum eingefallen. Ich habe 17 Jahre lang mit vollem Einsatz meine Arbeit gemacht", sagte Wiedeking "Bild am Sonntag".
"Natürlich hätte ich mir einen anderen Abgang gewünscht, da bin ich ganz offen. Als Buhmann galt ich vielleicht für Widersacher, nie für meine Mitarbeiter. Aber als Legende - bei aller mir eigenen Bescheidenheit - tauge ich wirklich nicht," ergänzte er. Wiedeking hat noch einen Schreibtisch in der Porsche-Zentrale und soll nach Informationen der Zeitung seinen Nachfolger Michael Macht "bei Bedarf" beraten.
Porsche hatte in den vergangenen Jahren eine Mehrheit von 51 Prozent an Volkswagen zusammengekauft und sich zusätzliche Optionen gesichert, sich mit dem riskant finanzierten Plan am Ende aber selbst in Not gebracht. Nun kehren sich die Machtverhältnisse um: Porsche soll in den VW-Konzern eingegliedert werden. Die Aufsichtsräte von Porsche und VW hatten am Donnerstag den Weg für eine Verschmelzung freigemacht. Der Porsche-Aufsichtsrat beschloss zudem eine mindestens fünf Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung. Wiedeking wurde zusammen mit Finanzchef Holger Härter vor die Tür gesetzt.