In Frankreich
Wieder Geiselnahme von Firmenchefs
31.03.2009
In Frankreich haben Arbeiter zum dritten Mal in nur wenigen Wochen aus Wut über Stellenstreichungen die Firmenspitze ihres Unternehmens gefangen genommen und vier Caterpillar-Manager eingesperrt.
In einem Werk im südostfranzösischen Grenoble sperrten Beschäftigte des US-Baumaschinenherstellers Caterpillar am Dienstag vier Manager im Büro des Fabrikchefs ein. "Wir halten sie im Büro fest und lassen sie nicht gehen", sagte Gewerkschaftsvertreter Benoît Nicolas. Demnach fordern die Angestellten neue Verhandlungen über die geplante Streichung von 733 Stellen bei Caterpillar in Frankreich.
Gefangene und Streik
Neben dem Chef der Fabrik in Grenoble
hielten die Angestellten demnach auch zwei Personalbeauftragte sowie den
Verantwortlichen für europäische Produkte gefangen. Die Beschäftigten in
Grenoble befanden sich am Dienstag zudem im Streik. Caterpillar beschäftigt
in der Stadt in den französischen Alpen insgesamt 2.500 Menschen.
Dritter Fall
Mitte März hatten wütende Arbeiter wegen der
Schließung eines Magnetband-Werkes zunächst den Frankreich-Chef des
Elektronikkonzerns Sony eine Nacht lang gefangen gehalten. Auch der Leiter
eines Medizinprodukte-Werkes des US-Konzerns 3M im zentralfranzösischen
Pithiviers musste in der vergangenen Woche eine Nacht in seiner Fabrik
ausharren, weil die Angestellten Neuverhandlungen über Abfindungen
forderten. In beiden Fällen erklärten sich die Unternehmen dann nochmals zu
Verhandlungen bereit, die aber an den Stellenstreichungen nichts änderten.