ATX erholt sich
Wiener Börse schloss mit plus 6 Prozent
14.10.2008
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei gutem Volumen mit sehr fester Tendenz beendet. Der ATX stieg um 6 Prozent.
Ein Kursfeuerwerk von Börsenstart weg, das gegen Handelsschluss hin jedoch an Glanz verlor, so beschreiben Marktteilnehmer den Handelstag in Wien. Der ATX schoss zunächst um mehr als zehn Prozent in die Höhe und knüpfte damit nahtlos and die Vortagesrally an, als der Leitindex 12,77 Prozent gewonnen hatte. Im Späthandel gab er nach einem volatilen Wall-Street-Start die Hälfte seiner Verlaufsgewinne wieder a und schloss schließlich bei plus 6,05 Prozent. Im Jahresvergleich notiert der ATX trotz der jüngsten Erholungsrally immer noch 47 Prozent im Minus,
Hier geht's zu unserer Börseseite
Bankenwerte deutlich im Plus
Die Bankenwerte konnten
zweistellige Kurszuwächse verbuchen, entfernten sich jedoch deutlich von
ihren Tageshochs. Raiffeisen International kletterten um 27,65 Prozent auf
41,0 Euro nach oben (1,220.753 Stück). Die Citigroup hat das Kursziel für
Raiffeisen International um 53 Prozent auf 57 Euro gesenkt. Erste Group
stiegen um 22,42 Prozent auf 30,36 Euro (1,081.237 Stück).
Immobilienwerte hätten einem Händler zufolge "erhebliches Potenzial zur Erholung", das sie am Berichtstag auch nutzten. So verbuchten Immoeast und Immofinanz einen Kurszuwachs um jeweils 50,0 Prozent auf 1,50 Euro (9,776.242 Stück) bzw. 2,25 Euro (9,874.946 Stück). Die Immofinanz lässt derzeit eine Fusion mit ihrer Tochter Immoeast prüfen. CA Immo Anlagen gewannen 30,47 Prozent auf 6,68 Euro (532.288 Stück).
voestalpine rutschte ab
voestalpine konnten die Rally der
vergangenen Tage nicht fortsetzen und drehten um 3,89 Prozent auf 22,50 Euro
ins Minus (2,369.981 Stück). Im Tageshoch waren die Titel bis auf 26,59 Euro
geklettert. Damit war voestalpine das einzige Schwergewicht mit negativem
Vorzeichen. Morgan Stanley senkt das voestalpine-Kursziel von 60 auf 33
Euro.
OMV kletterten um 12,01 Prozent auf 29,00 Euro (1,843.197 Stück). Das Umfeld für Ölaktien war im Euro-Stoxx-600 sehr gut. Der Ölpreis je Barrel ist in den USA um mehr als zwei Dollar gestiegen. Die OMV will ihr Engagement in Kasachstan verstärken, wurde verlautbart.
Mayr-Melnhof erhöhten sich um 2,37 Prozent auf 53,49 Euro (49.941 Stück). Die Analysten von Goldman Sachs haben das Anlagevotum "Buy" für Mayr-Melnhof bestätigt. Die Aktie bleibt in der Papierindustrie der "Top Pick" der Experten von Goldman Sachs, da das Unternehmen starke Ergebnisse aufweise.
Die Experten der RCB haben das Anlagevotum für die Aktien des Flughafen Wien von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Die Papiere verbesserten sich um 13,64 Prozent auf 37,50 Euro (91.248 Stück).
Internationale Börsen mit bescheidenen Gewinnen
Der DAX
hielt sich deutlich über 5.100 Punkten. Zeitweise hatte er allerdings sogar
die Marke von 5.300 Zählern überschritten. Am Dienstag schloss der deutsche
Leitindex um 2,7 Prozent fester bei 5.199,19 Punkten.
Der Londoner Aktienmarkt ist mit höheren Notierungen aus dem Handel gegangen. Der FT-SE-100 Index schloss bei 4.394,21 Punkten und einem Plus von 137,3 Einheiten oder 3,23 Prozent. Unter den im Leitindex gelisteten Titeln standen sich 77 Gewinner und lediglich 23 Verlierer gegenüber.
Slideshow: Jubel an den internationalen Börsen
Fernost schließt fester
Die Leitbörsen in Fernost haben am
Dienstag deutlich fester tendiert. Der Nikkei-225 Index in Tokio verteuerte
sich um 1.171,14 Zähler oder 14,15 Prozent auf 9.447,57 Punkte und markierte
damit den höchsten Gewinnsprung aller Zeiten. Der Hang Seng in Hongkong
stieg um 520,72 Zähler (plus 3,19 Prozent) auf 16.832,88 Einheiten. Zulegen
konnten auch Singapur und Sydney.
Island stürzte 77 Prozent ab
An der isländischen Börse sind
die Aktienkurse nach Aufhebung eines mehrtägigen Handelsstopps am Dienstag
ins Bodenlose gestürzt. Wegen der Finanzkrise und den Sorgen vor einem
Staatsbankrott fiel der Leitindex OMXI um 77 Prozent, obwohl die Papiere von
sechs großen Banken weiterhin vom Handel ausgesetzt blieben. Die Regierung
in Reykjavik schickte eine Delegation nach Moskau, um Russland um einen
Milliarden-Kredit zu bitten.
Auch die nordeuropäischen Länder wollen dem kleinen Staat jetzt helfen. Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden lassen Geld springen, Höhe noch unklar. Island erwägt ein offizielles Hilfsersuchen an den Internationalen Währungsfonds.
China sieht sich kaum betroffen
Die globale Kreditkrise hat der
chinesischen Regierung zufolge bisher nur begrenzte Auswirkungen auf die
Finanzmärkte des Landes. Die Folgen seien beherrschbar, sagte
Ministerpräsident Wen Jiabao in einem Telefonat mit seinem britischen
Amtskollegen Gordon Brown am Dienstag. Die Äußerungen wurden auf der
Internetseite des chinesischen Außenministeriums veröffentlicht. "Wir
sind zuversichtlich, dass wir die Stabilität der chinesischen Finanzmärkte
erhalten können", sagte Wen den Angaben zufolge.