Der börsenotierte Baustoffkonzern Wienerberger reagiert auf das schwache Marktumfeld und baut 1.500 Mitarbeiter ab.
Dies ist die Folge der Schließung bzw. Stilllegung von 25 Werken, die teilweise schon begonnen wurde. In Österreich ist voraussichtlich ein Betrieb betroffen, welcher und wie viele Arbeitsplätze dadurch verloren gehen wollte Wienerberger-Chef Wolfgang Reithofer am Dienstag noch nicht verraten. Insgesamt hat der Konzern weltweit knapp 15.600 Arbeitnehmer auf der Gehaltsliste stehen.
Werke sowieso veraltert
Reithofer betonte, dass 80 Prozent der
betroffenen Werke so veraltet seien, dass sie ohnehin in den nächsten zwei
Jahren geschlossen worden wären. Die aus den Schließungen resultierenden
Restrukturierungskosten schätzt Wienerberger auf rund 25 Mio. Euro, weitere
25 Mio. Euro werden an Sonderabschreibungen fällig. "Auf Basis dieser
Maßnahmen rechnet die Gruppe ab 2009 mit einer Reduktion der Kosten von rund
30 Mio. Euro", hieß es.
Maximaler Free Cash-Flow als Ziel
Ziel bleibe es jedenfalls,
einen maximalen Free Cash-Flow und eine kräftige Dividende zu lukrieren. So
werde man heuer eines der besten Ergebnisse der Geschichte einfahren - wenn
auch nicht auf dem Niveau des Rekordergebnisses im Vorjahr. "Die schönen
Tage sind zu Ende, jetzt beginnen die Mühen der Ebene", betonte Reithofer
gleich zu Beginn der Halbjahres-Präsentation. Wienerberger sei "solide
finanziert", die Dividende werde auf dem Niveau des Vorjahres oder knapp
darunter liegen. Im Vorjahr betrug sie 1,45 Euro je Aktie.
Man spürt schwache US-Konjunktur
Reithofer geht von
weiterhin schwierigen Zeiten in Großbritannien und den USA aus. Auch in
Zentral- und Osteuropa werde es Ergebnisverschlechterungen gegenüber dem
Vorjahr geben und in Nord-und Westeuropa merke man weiterhin die schwache
Konjunktur. In Österreich und Deutschland wiederum sei die Politik bei
Wohnbauinitiativen säumig. Das Geschäft im Heimatmarkt habe sich heuer
bisher "unauffällig und neutral" entwickelt.
Aktie gesunken
Die Wienerberger-Aktie gab gegenüber dem Vortag um
4,49 Prozent auf 17,00 Euro nach. Das Unternehmen hatte Anfang Juli die
Analysten mit einer deutlichen Gewinnwarnung überrascht, wobei die heute
präsentierten Zahlen über den Erwartungen der Marktbeobachter lagen.