Der börsenotierte Baustoffkonzern Wienerberger leidet an Finanzkrise und Konjunktureinbruch. 27 Werke werden bis Ende 2008 geschlossen.
Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) ist im dritten Quartal um rund 23 Prozent auf 129,1 (167,5) Mio. Euro gesunken, berichtete das Unternehmen am Mittwoch. Wienerberger tritt bei Wachstumprojekten scharf auf die Bremse und macht bis zum Jahresende insgesamt 27 seiner weltweit mehr als 200 Fabriken zu. Der Gruppenumsatz ist dritten Quartal überhaupt nicht mehr gewachsen und beläuft sich auf 663,2 (662,0) Mio. Euro.
"Schlechtes, wirtschaftliches Umfeld"
Insgesamt spricht
die Wienerberger von einem "schlechter werdenden wirtschaftlichen Umfeld"
und prognostiziert 2008 ein um voraussichtlich 15 bzw. schlechtestenfalls
bis zu 20 Prozent schlechteres operatives Ergebnis vor Abschreibungen
(EBITDA).
1.400 Mitarbeiter betroffen
Wienerberger verspricht die
"möglichst rasche Adaptierung der Fixkosten an die Markt- und
Absatzgegebenheiten" und kündigt an, in diesem Jahr 27 ältere Werke
stillzulegen bzw. einzumotten (11). Von den Schließungen sind 1.400
Mitarbeiter des Konzerns betroffen. Bisher betrugen die Kosten für
Werksstilllegungen rund 30 Mio. Euro. "Weiters sind im Sinne eines aktiven
Working Capital Managements umfangreiche Werksstillstände in der
Winterperiode geplant."
Für 2009 sind nur mehr 100 Mio. Euro für bereits begonnene Wachstumsprojekte und 80 Mio. Euro an laufenden Investitionen vorgesehen, kündigt Wienerberger an. In den vergangenen Jahren waren jeweils rund etwa 250 Mio. Euro nur für Wachstumsprojekte reserviert.
"Liquidität hat Priorität"
"Liquidität hat in
diesen unsicheren Zeiten oberste Priorität", erklärt
Wienerberger-Vorstandschef Wolfgang Reithofer in einem Statement. Aufgrund
der aktuellen Liquiditätslage sei der Wienerberger-Refinanzierungsbedarf bis
Ende 2010 von ca. 475 Mio. Euro bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt
gesichert.