Wifo-Chef Aiginger empfiehlt Regierung mehr Tempo bei Strukturreformen.
Der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Karl Aiginger, empfiehlt der Regierung mehr Tempo bei Strukturreformen. Das Jahr 2010 müsse der strategischen Orientierung dienen. "Das Zeitfenster schließt sich bald", warnte Aiginger bei der Eröffnung des diesjährigen Finanzsymposiums Alpbach: "Ab 2011 muss gespart werden".
Eingespart werden sollte so weit wie möglich ausgabenseitig, ein Defizitabbau sollte "möglichst wenig" durch Steuererhöhungen erfolgen - und "wenn, dann durch eine Finanztransaktionssteuer". Diese Steuer belaste Konsum und Investitionen am wenigsten.
Keine Krisenentwarnung
Krisenentwarnung gab er neuerlich nicht.
"Wir haben eine fragile Erholung auf sehr niedrigem Niveau", sagte der
Wirtschaftsforscher Mittwochabend. Es schaue aus, als ob es Wachstum gebe.
2010 würden einander aber noch gute und schlechte Nachrichten abwechseln.
"Es wird Quartale geben, wo wir ein Plus haben und wo wir im Minus sein
werden". Beim Zusammentreffen mehrerer negativer Faktoren schließt er einen
gewissen Rückfall nicht aus. Neuerlich gewarnt hat Aiginger vor einem zu
frühen Rückzug des Staats aus Konjunkturhilfen.