US-Finanzkrise
Wirtschaft wächst langsamer als erwartet
28.03.2008
Die US-Finanzkrise und der schwächelnde Dollar wirken sich auch auf Österreich aus. Demnächst wird die Zahl der Arbeitslosen wieder steigen.
Die internationale Finanzkrise drückt auch das Wirtschaftswachstum in Österreich deutlich. Wifo und IHS haben am Freitag ihre BIP-Prognose für heuer von zuletzt erwarteten 2,2 bis 2,4 Prozent auf 2,1 Prozent gesenkt und gehen für 2009 von nur noch 1,7 bzw. 2,2 Prozent Plus aus. Zuletzt hatten die beiden Institute für nächstes Jahr noch 2,0 bzw. 2,5 Prozent Zuwachs vorhergesagt.
US-Finanzkrise und Dollar-Schwäche
Neben den durch die
US-Immobilienkrise ausgelösten Turbulenzen an den Kredit- und Finanzmärkten
wirken sich die für Exporte aus der Eurozone belastende Dollar-Schwäche
sowie die hohe Inflation negativ auf die Konjunktur aus. Die
Nettorealeinkommen der heimischen Beschäftigten sinken heuer leicht durch
die starken Energie- und Nahrungsmittel-Verteuerungen. Das dämpft den Konsum
spürbar.
Weggebracht werden könnte das kleine Einkommensminus heuer aber durch die von der Regierung zur Jahresmitte geplante leichte Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge.
Erstes Halbjahr noch okay
Im 1. Halbjahr 2008 dürfte das BIP real
noch um rund 2 1/2 Prozent zulegen, getragen von einer noch guten Auslastung
der Industriebetriebe und den unternehmensnahen Dienstleistungen. Dann aber
wird die Abschwächung der internationalen Konjunktur die heimischen Exporte,
die Industrieproduktion und die Ausrüstungsinvestitionen beeinträchtigen.
Im vergangenen Jahr ist Österreichs Wirtschaft noch real um 3,4 Prozent gewachsen.
Wieder mehr Arbeitslose
Den Arbeitsmarkt belastet die schwächere
Konjunktur ebenfalls. Für den Winter 2008/09 muss laut Wifo schon wieder mit
einer Zunahme der Arbeitslosenzahl gerechnet werden. Nächstes Jahr dürften
im Schnitt 224.000 Menschen arbeitslos gemeldet sein, um 12.000 mehr als
heuer. Die Arbeitslosenquote laut Eurostat dürfte dann von heuer 4,2 auf 4,3
Prozent steigen, nach heimischer Berechnung von 5,9 auf 6,2 Prozent.