Erste-Group-Chef Treichl bot auf dem Opernball der Finanzkrise die Stirn und sprach sogar von mehr Mitarbeitern für die Bank.
Absolut Finanzkrisen-fest zeigte sich Erste-Group-Chef und Ehemann von Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, Andreas Treichl: "Wir stehen die Krise durch und wir werden keinen Menschen entlassen", strahlte er am Ball-Abend sämtliche Sorgenwolken weg. "Wir machen Gewinne und werden weiter Gewinne machen. Und man braucht mehr Mitarbeiter, gerade in der Krise."
Gegenüber seiner Ehefrau, die in den Wochen vor dem Ball teilweise im kritischen Medienfeuer gestanden war, zeigte er sich fürsorglich: "Ich hab ihr genau das gesagt, was jetzt ist: Es wird ganz toll werden." Über Kritik des abgelösten Opernball-Choreographen Thomas Schäfer-Elmayer konnte Treichl nur lachen. "Der soll nicht beleidigt sein", meinte er. Auch in der Bankwirtschaft würden Kunden manchmal zur Konkurrenz gehen.
Nicht in Sack und Asche gehen
Dass Treichl, dessen Erste Group in
den kommenden Tagen mit der Republik Österreich handelseins werden dürfte
über die Hereinnahme von Staatskapital, "nicht zu den vier, fünf
Demonstrativ-Wegbleibern gehört", wurde am späten Abend nach seiner
verspäteten Ankunft aus Rumänien von anderen professionellen Opernballgehern
gewürdigt: Wer in der jetzigen Krise Hilfe vom Staat brauche, müsse deswegen
ja nicht in Sack und Asche gehen, hieß es in Unternehmerkreisen.
Treichl ging früh
Ob der Chef der an der Börse arg
geprügelten Erste Group am Ball der Bälle sein würde oder nicht, war in den
vergangenen Tagen sogar in der Financial Community Tuschelthema gewesen.
Treichl selbst machte kein Hehl daraus, dass er heuer nicht am Opernball
wäre, wäre seine Frau nicht Organisatorin. So lang wie voriges Jahr, als er
in den Morgenstunden zu den letzten Takten mit Ehefrau Desi das Tanzbein
schwang, wird es für ihn heuer allerdings nicht dauern: "Ich muss am Freitag
früh zeitig fit sein. Ich muss in den ganzen nächsten Wochen sehr fit sein."