Investmentbanker
Wolfgang Flöttl - die Biographie
16.01.2008
Der 52-Jährige hat sein ganzes Leben als Investmentbanker verbracht - heute soll er vom Geld seiner Frau leben.
Dr. Wolfgang Flöttl - einer der neun Angeklagten im seit 16. Juli 2007 laufenden BAWAG-Prozess - muss sich wegen Beitrags zur Untreue und Bilanzfälschung vor Gericht verantworten. Durch seine - vor allem in späteren Jahren - wenig erfolgreiche Investmenttätigkeit hat die Bank laut Staatsanwaltschaft 1,44 Mrd. Euro verloren. Flöttl ist nicht vorbestraft.
Ein Leben fürs Investment
Flöttl wurde am 1.10.1955 als Sohn
des späteren BAWAG-Chefs Walter Flöttl geboren. Nach sechs Jahren als
unselbstständiger Investmentbanker in New York gründete der Jurist 1987 die
Finanzfirmen Ross Capital Markets mit Sitz auf den Bermudas, Normandy Asset
Management und andere. Es folgten riskante Spekulationsgeschäfte, wobei ihm
von seinem Vater überlassene Bankkredite und sein Ruf als Finanzgenie in
BAWAG- und ÖGB-Kreisen zu Gute kam.
Dem Spekulanten vertrauten die meisten in der BAWAG bis 1998 blind. Nach ersten Verlusten geriet er in die wirtschaftliche Abhängigkeit der Bank. Er investierte weiter - laut Anklage - immer riskanter, bis die damalige Gewerkschaftsband einen Verlust von 1,44 Mrd. Euro eingefahren hatte.
Rückzug
Seit 2000 ist Flöttl im Charity-Geschäft in den USA
aktiv. Heute soll er vom Vermögen seiner Gattin Anne Eisenhower leben.