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Yahoo!-Chef Yang zurückgetreten

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Der 40-jährige Mitgründer des Konzerns zieht damit die Konsequenzen aus der geplatzten Übernahme durch Microsoft.

Der Chef des krisengeschüttelten Internet-Konzerns Yahoo!, Jerry Yang, hat seinen Rücktritt angekündigt. Der 40-jährige Mitgründer zieht damit die Konsequenzen aus dem massiven Druck nach der im Sommer geplatzten Übernahme durch den Softwarekonzern Microsoft. Der Rückzug Yangs heizte umgehend neue Übernahmespekulationen an. Yahoo! kämpft mit sinkenden Gewinnen und streicht derzeit weltweit rund zehn Prozent der Stellen.

Zusammen mit dem Verwaltungsrat werde Yang einen Nachfolger suchen und während dieser Zeit noch im Amt bleiben. In Frage kämen sowohl interne als euch externe Kandidaten, teilte das US-Unternehmen am Montagabend (Ortszeit) am Sitz in Sunnyvale (Kalifornien) mit. Yang soll auch künftig wichtige Aufgaben für Yahoo! wahrnehmen und wie bisher dem Verwaltungsrat angehören.

In einem E-Mail an die Beschäftigten bezeichnete Yang seinen Rückzug als gemeinsame Entscheidung mit dem Direktorium. Er habe während seiner Karriere bei Yahoo! immer das Beste für das Unternehmen im Sinn gehabt, begründete er seinen Schritt. Aufsichtsrats-Chef Roy Bostock sagte, man sei mit Yang übereingekommen, "dass jetzt der richtige Zeitpunkt für den Übergang zu einem neuen Chef ist, der das Unternehmen auf die nächste Ebene führen kann".

Yahoo! leidet unter Rivalen Google
Yang hatte Yahoo! 1994 mit gegründet und hatte erst im Juni vergangenen Jahres selbst wieder das Ruder übernommen, um das Unternehmen zurück in die Erfolgsspur zu führen. Der Konzern leidet vor allem unter dem Wettbewerb mit dem Rivalen Google. Der Analyst Ross Sandler von RBC Capital Markets bezeichnete den Rücktritt Yangs als Chance, die überfälligen Veränderungen bei dem Konzern einzuleiten. Yang sei nämlich auch das Hindernis für eine Übernahme des Konzerns durch Microsoft gewesen.

Microsoft-Angebot abgelehnt
Unter Yangs Führung hatte sich das von Microsoft heftig umworbene Unternehmen jüngst massiv ins Out manövriert. So lehnte der Yahoo!-Chef ein Übernahmeangebot des Softwareriesen im Wert von mehr als 40 Milliarden Dollar (31,6 Mrd. Euro) ab und leitete eine Allianz mit dem Internetkonzern Google ein, um sich vor Microsoft zu schützen. Anfang November mussten Yahoo! und Google jedoch ihre Fusion wegen kartellrechtlicher Bedenken abblasen. Yang schlug daraufhin kleinlaut ein Zusammengehen mit Microsoft vor und betonte, dass das Unternehmen "offen für alles" sei. Nun zeigte aber Microsoft Yahoo! die kalte Schulter.

Zahlreiche Aktionäre wie der streitbare Großinvestor Carl Icahn hatten Yang für seinen Kurs scharf kritisiert. Viele Anteilseigner verloren durch das Nein zur Microsoft-Offerte hohe Summen, denn der Aktienkurs des Unternehmens stürzte seither deutlich ab. Microsoft hatte am Schluss 33 Dollar je Yahoo!-Aktie geboten, zum Handelsschluss am Montag notierte sie bei 10,63 Dollar. Nach Bekanntwerden von Yangs Rücktritt stieg die Aktie nachbörslich um vier Prozent.

Microsoft, das durch ein Bündnis mit Yahoo! die Dominanz von Google im Online-Werbemarkt brechen wollte, hatte jüngst mehrfach offiziell betont, keine neue Offerte mehr machen zu wollen. Zugleich aber sorgten Äußerungen von Yang immer wieder für Spekulationen. Berichten zufolge sprach Yahoo! auch wiederholt mit dem Internet-Portal AOL aus dem Time-Warner-Konzern über ein  Zusammengehen.

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