Details ungeklärt
Zähe Gespräche über Opel-Übernahme
11.07.2009
Opfel und Magna schätzen einen Vertragsabschluss bis 15. Juli als unrealistisch ein.
Die Gespräche zwischen Magna und der Opel-Muttergesellschaft General Motors (GM) über eine Übernahme von Opel verlaufen offenbar schleppend. Ein Vertragsabschluss bis 15. Juli werde inzwischen als unrealistisch eingestuft, berichtete die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Informationen aus dem deutschen Wirtschaftsministerium. Auch Magna hat diesen Termin offensichtlich bereits aufgegeben.
Viele Details ungeklärt
"Die Wahrscheinlichkeit, dass
nächste Woche ein Vertrag unterzeichnet wird, ist sehr gering", zitiert
"Bild" einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des
Wirtschaftsministeriums. Weiterhin seien viele Details ungeklärt. Das
Management des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna hatte
ursprünglich geplant, die Verhandlungen mit GM bis zum 15. Juli
abzuschließen. Ein Ministeriumssprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht
kommentieren.
Zeitplan aufgegeben
Auch in der neuen Ausgabe der
"Automobilwoche" hieß es, Magna habe seinen ursprünglichen Zeitplan zum
Einstieg bei Opel aufgeben müssen. "Die für den 14. Juli erwartete
Aufsichtsratssitzung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt", hieß es ohne
nähere Quellenangabe. Damit wäre der 15. Juli als Stichtag für eine
Übernahme hinfällig. "Es müssten noch Koordinationsfragen für den Termin
geklärt werden", erfuhr die "Automobilwoche" demnach weiter aus dem
Unternehmen. Auf dem Treffen sollte der endgültige Geschäftsplan für Opel
abgesegnet werden.
Einstieg wird teurer
Dem Bericht zufolge führte die Verschiebung
auch zu neuen Spekulationen über ein Scheitern der Übernahmepläne. Die
Verhandlungen gerieten zu einem Zeitpunkt ins Stocken, an dem sich die
Opel-Mutter General Motors wieder im Aufwind sehe und das Ende der Insolvenz
bekannt gegeben habe, hieß es. Ohnehin hatte sich Magna zuletzt über die
GM-Führung beklagt, die bei den Verhandlungen über die Zukunft von Opel
"hochnäsig" auftrete. Für Magna wird laut "Automobilwoche" ein Einstieg bei
Opel durch die Verzögerungen letztlich teurer und das Risiko höher. "An
jedem Tag ohne Entscheidung wird Geld verbrannt" zitierte das Blatt den
Vize-Chef von Magna, Siegfried Wolf.
Übernahme durch BAIC?
In den vergangenen Tagen hatte es
Spekulationen gegeben, dass der chinesische Autokonzern BAIC den
Magna-Konzern doch noch ausstechen könnte. BAIC will Medienberichten zufolge
weniger Staatshilfen beanspruchen und auch nicht so viele Jobs abbauen. Der
rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sagte jedoch am
Samstag, dass BAIC im Rennen um die Opel-Übernahme keine Chance habe. Das
asiatische Unternehmen sei zu klein, um Opel übernehmen zu können, sagte der
Regierungschef am Samstag bei einer Opel-Betriebsversammlung in Kaiserslautern nach Angaben des örtlichen Betriebsratsvorsitzenden Alfred Klingel. Beck favorisiere weiterhin Magna.