Italien
Zoo-Mafia verdient drei Milliarden Euro jährlich
02.01.2009
Der Bericht lässt aufhorchen. In Italien erwirtschaftet die Zoo-Mafia pro Jahr drei Milliarden Euro - mit Welpen und exotischen Tierarten.
Italienische Tierschützer warnen vor der sogenannten "Zoo-Mafia". Kriminelle Organisationen bereichern sich mit dem Handel von Tieren und erwirtschaften jährlich mehr als drei Milliarden Euro. Die "Zoo-Mafia" wird für illegale Pferderennen mit gedopten Pferden verantwortlich gemacht. Hinzu macht sie Geschäfte mit dem illegalen Import exotischer und geschützter Tierarten sowie mit dem Handel von Hundewelpen aus Osteuropa, warnte der italienische Tierschutzverband LAV am Freitag.
Gefälschte Stammbäume
Eine halbe Million junger Hunde
mit gefälschtem Stammbaum würden jährlich illegal nach Italien importiert.
Für die Tiere zahlen Kunden den Lieferanten stark überhöhte Preise - bis zum
Zehnfachen des ursprünglichen Werts, so der Verband. Der Umsatz dieses
Handels generiere jährlich eine halbe Million Euro.
Die Tiere, die in winzige Käfige gezwängt und anschließend langen Reisen ausgesetzt werden, erkranken während der Fahrt, da sie aus Spargründen nicht geimpft werden. Hundezüchter schätzen, dass pro Jahr rund 3.000 bis 4.000 "illegale" Vierbeiner aus Osteuropa - oft im Kofferraum von Autos - eingeführt und hier auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Häufig handelt es sich um "Mischlinge", die als Rassehunde verkauft werden,
In Italien profitieren Mafia-Clans auch vom einträglichen Geschäft mit illegalen Hundekämpfen. Es soll rund 8.000 bis 10.000 Kampfhunde geben, vor allem in Rom, Neapel und Palermo. Die Einnahmen der illegalen Wetten dienen den Mafia-Clans zur Finanzierung des Wuchers, einem weiteren erfolgreichen Geschäftszweig des organisierten Verbrechens, berichtete der LAV-Verband.