Keine Übernahme
Zulieferer Eybl geht in Ausgleich-600 Kündigungen
19.12.2008
Die Übernahmegespräche mit Prevent sind bisher ohne Ergebnis, der Kremser Autozulieferer wird nun den Ausgleich beantragen.
Nach dem Platzen von Übernahmegesprächen wird der Kremser Autozulieferer Eybl International Ausgleich beantragen und 600 österreichische Mitarbeiter beim AMS vorsorglich zur Kündigung anmelden. Das gab das börsenotierte Unternehmen am Freitag ad hoc bekannt. Eybl produziert in fünf Ländern und beschäftigt insgeamt 4.100 Mitarbeiter.
Eybl hatte noch vor der Verschärfung der aktuellen Autokrise, im vergangenen Juni, im Rahmen eines stillen Ausgleiches einen Schuldennachlass von seinen Gläubigern erreicht.
Übernahmegespräche ohne Ergebnis
"Die zuletzt
geführten Übernahmegespräche mit dem Autozuliefer-Unternehmen Prevent
führten bislang zu keinem Ergebnis", meldet das Unternehmen nun.
Die Liquiditätssituation bei Eybl habe sich zuletzt wegen der
Wirtschaftskrise "massiv verschlechtert", weswegen der Ausgleich
notwendig geworden sei.
Nach dem Weihnachtsurlaub soll das Geschäft weitergeführt werden, erklärte Vorstandachef Otto Zwanzigleitner. Man habe zuletzt das Geschäft ausweiten können, "diese Aufträge werden jedoch erst Ende 2009 bzw. 2010 schlagend und konnten daher die negativen Auswirkungen der aktuellen Krise der Automobilbranche noch nicht abfedern". Für die Zukunft sieht Zwanzigleitner die Firma "durchaus gut aufgestellt."
Land NÖ sucht Fehler bei früherem Management
Die
Ursache für die Insolvenz des Kremser Autozulieferers Eybl International sei
weniger in der aktuellen Situation der Autoindustrie zu suchen als in der
Vergangenheit des Unternehmens, verwies der niederösterreichische
Wirtschaftslandesrat LHStv. Ernest Gabmann (V) am Freitagnachmittag auf
"massive Fehler des früheren Managements". Die neue Führung habe rasch
erkannt, dass mit den Altlasten kein gewinnbringendes Wirtschaften möglich
sei.
Weil mehreren potenziellen Investoren die Altverbindlichkeiten zu hoch gewesen seien, seien auch Übernahmegespräche gescheitert, so Gabmann. Das Land Niederösterreich sei dennoch überzeugt, dass "sowohl die Mitarbeiter als auch die Marke und die Technologie der Eybl International einen hohen Wert haben". Gabman: "Wir werden mit dem Masseverwalter in Verbindung treten, sobald dieser bestellt ist."