Viel Prominenz vom Bundespräsidenten kamen zur Eröffnung der Frida-Kahlo-Schau im Wiener Kunstforum.
Als die Frida-Kahlo-Ausstellung heuer in Berlin lief, gab es wegen des heftigen Andrangs "Blockabfertigung“ (wie vor dem Tauerntunnel): Bis zu sieben Stunden mussten die Kunstfreunde auf den Einlass warten.
Heute Abend eröffnet Ingried Brugger, die Chefin des BA Kunstforums, die spektakuläre Kahlo-Schau in Wien. Ein „Run“ wird auch hier erwartet: "Wir haben sogar Ticketvorbestellungen aus Australien“, staunt Brugger.
Die mexikanische Künstlerin und Revolutionärin Frida Kahlo (1907–1954) gilt aus zweierlei Gründen als Publikumsmagnet. Zum einen ihrer Bilder wegen: "Kahlo brachte die damals modernsten künstlerischen Strömungen – Surrealismus, Neue Sachlichkeit und Naive Malerei – unter einen Hut“, erläutert Brugger.
Frida Kahlo war schon zu Lebzeiten eine Ikone
Und zum anderen
durch ihre charismatische Persönlichkeit, die ihr selbst den dauerhaften
Status einer "Ikone“ verschaffte. Kahlo zelebrierte ihre
Anziehungskraft auf Männer (den Ehemann Diego Rivera, den Politiker Leo
Trotzki oder den Surrealisten André Breton) ebenso wie ihre körperlichen
Gebrechen: Ein Bus-Unfall, bei dem sie als Mädchen von einer Eisenstange
durchbohrt worden war; ein angeborener Wirbelsäulendefekt, der operiert
werden musste; Schwangerschaftsabbrüche; eine Beinamputation und schwere
Depressionen veranlassten Kahlo dazu, "sich in ihren Bildern eine
paradiesisch-exotische Gegenwelt zu kreieren“, wie Ingried Brugger
interpretiert. "Wobei sie einerseits mit dem Leiden flirtete und sich
andererseits dagegen aufbäumte und förmlich schrie: Ich bin stärker!‘“
1953, nachdem sie schon weltweit als Künstlerin und lebendes "Gesamtkunstwerk“ gefragt war – so widmete ihr der amerikanische Fotograf Nickolas Murray ein exzeptionelles Fotoshooting in New York –, erlebte sie ihre erste Einzelausstellung in Mexico City. An dieser konnte sie aber nur noch in einem Bett liegend teilnehmen.
Frida Kahlo, Eröffnung Dienstag, 18.30 Uhr, Palais Ferstel & BA Kunstforum